Wesel Lust auf fair gehandelte Schokolade steigt
Wesel · "Fest der Sinne": Zur Abschlussveranstaltung der Kampagne "Die bittere Seite der Schokolade" kamen rund 120 Besucher ins Lutherhaus. Der Evangelische Kirchenkreis als Veranstalter zieht eine zufriedenstellende Bilanz.
Mit einem "Fest der Sinne" endete Freitagabend die Schlussveranstaltung der 14-monatigen Kampagne "Die bittere Seite der Schokolade". Hören, wie das Ergebnis der Aktion des Evangelischen Kirchenkreises ausgefallen ist, schmecken, wie fair gehandelte schokoladige Leckereien munden und riechen, wie das köstliche Aroma von Kakao duftet — daran fanden die rund 120 Gäste im Weseler Lutherhaus an der Korbmacherstraße großen Gefallen. Das "Schokoladenfest" bot mit Informationen, Erfahrungsaustausch und Probierständen eine gelungene Mischung.
"Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli": Mit dieser Aussage eröffnete Superintendent Thomas Brödenfeld sein Grußwort. Der Wunsch von Pfarrer Dieter Hofmann, dass es ein fröhlicher Abschluss wird, ging in Erfüllung. Während Brownies, Schokoladenpudding und Co. um die Wette dufteten, berichteten die Organisatoren und Mitwirkenden anschaulich über ihre Aktionen in Gemeinden, Kirchen, Kitas und Schulen.
Sie informierten über die unsozialen Produktionsbedingungen von Kakao in Afrika und warben für Fair-Trade-Schokolade. Das stieß bei den Besuchern auf offene Ohren. Die Konfirmanden aus Wesel machten deutlich, wie wenig ein Kleinbauer in Afrika an einer Tafel Schokolade verdient. Nur rund vier Cent bekommen zum Beispiel die Bauern an der Elfenbeinküste.
Von ihrem "Schokoladentag" im Konrad-Duden-Gymnasium berichtete Europa-Miniköche-Chefin Sabine Schwarz-Schellewald zusammen mit den Schülern. Kathrin Riedel, Jugendleiterin aus Schermbeck, stellte das neue "Fair-Trade-Fiets" vor. Und Jonas Köhler vom Eirene-Friedensdienst hielt einen Vortrag zum Kakao-Projekt im zentralamerikanischen Nicaragua. Für die musikalische Unterhaltung sorgten der Kinderchor Lauerhaas und die Band "2inOne unplugged".
Pfarrer Hofmann ist mit dem positiven Echo der Kampagne zufrieden: "Etwa 5000 Menschen im Kirchenkreis und Dekanat sind persönlich erreicht worden mit dem, was wir uns vorgenommen haben." Dass die Kirchenkreise Duisburg und Kleve zurzeit prüfen, ob sie die Kampagne fortführen, sieht er als weiteren Erfolg.
Ebenfalls zufrieden ist Pfarrer Dr. Norbert Ittmann über die Gespräche mit der Süßwarenindustrie. "Noch vor drei Jahren haben sie keine Gespräche zugelassen. Jetzt stellten sich Generalbevollmächtigte unseren Fragen. Das bedeutet, es hat eine Bewusstseinsveränderung stattgefunden."