Rheinpromenade in Wesel Letzte Pappeln fallen in der nächsten Woche

Wesel · Am Rhein sind insgesamt 61 Bäume ein Fall für die Axt. Fischertorstraße wird drei Tage gesperrt. Aaper Wald wird auf 3,5 Hektar mit anderen Baumarten erneuert.

 Die letzten prägenden Pappeln an der Rheinpromenade verschwinden.

Die letzten prägenden Pappeln an der Rheinpromenade verschwinden.

Foto: Bosmann, Jürgen

Insgesamt 61 Bäume werden in der nächsten Woche an der Rheinpromenade und im Bereich Fischertorstraße/Flachglas gefällt. Es handelt sich um sturmgefährdete, mittlerweile zu alte Pappeln. Besonders markant wird das Ergebnis an der Promenade ausfallen, wo die letzten elf, optisch prägenden Großpappeln nahe des Welcome Hotels verschwinden. Ein sensibles Thema, weshalb am Donnerstag im ASG-Betriebsausschuss gleich die Forderung nach Wiederaufforstung laut wurde. Die ist nach den letzten Beratungsrunden im Arbeitskreis Rheinpromenade auch vorgesehen. Der tritt aber erst im Februar wieder zusammen und will die künftigen Baumarten und Standorte entscheiden.

Der erneute Kahlschlag sei aus Sicherheitsgründen nach diversen Sturmschäden der letzten Jahre nötig, so ASG-Chef Ulrich Streich. "Ich lasse nicht zu, dass die Fällung aufgeschoben wird", machte er deutlich. Außer an der Promenade wird die Allee an der Fischertorstraße um weitere 20 Pappeln ausgedünnt, zwischen der Straße und Flachglas sind 30 Hölzer ein Fall für die Axt. Am Finanzamt werden zehn Robinien weggenommen, Mischbepflanzung mehrerer Arten kommt als Ersatz. Im Frühjahr sehr schön blühende Kastanien an der Fluthgrafstraße, in den letzten Jahren schwer durch diverse Krankheiten gebeutelt, bleiben noch erhalten.

Ein weiteres Bäumchen-Wechsel-Dich-Vorhaben: Ein auf zehn Jahre angelegtes Neupflanzungsprojekt auf 3,5 Hektar findet zwischen RWE-Straße, Aaper Weg und Restaurant Hohe Mark statt. Die nach dem Zweiten Weltkrieg gesetzten Nadelhölzer werden zu 70 Prozent beseitigt, der Standort sei schlicht zu feucht für sie, hieß es. Eiche, Buchen und an besonders feuchter Stelle ein Erlen-Wald sowie ein Zehn-Meter-Streifen für natürliche Bewuchsentwicklung entstehen stattdessen. Die Arbeiten beginnen laut ASG in den nächsten Tagen. "Eine neue Waldgesellschaft entsteht, das ist ein wirklich nachhaltiges Projekt", begeisterte sich Heinz-Georg Oberender von ASG. Bezahlt wird es als Kompensation für den Flächenverbrauch durch den Baumarkt Stewes. Naturersatz an anderer Stelle ist bei solchen Bauten gesetzlich vorgeschrieben.

(RP/ac)
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