Interview Martin Willing (Landhaus Ridder, Lankern) In 60 Minuten ein komplettes Menü zusammengestellt

Lankern · Im Landhaus Ridder in Lankern wird seit drei Generationen in familiärer Atmosphäre ausgebildet. Nun hat Nachwuchskoch Martin Willing bei den 40. NRW-Jugendmeisterschaften des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Dortmund den dritten Platz belegt, was in dem Lehrbetrieb für große Freude gesorgt hat.

 Martin Willing aus Rees ist stolz auf seinen dritten Platz.

Martin Willing aus Rees ist stolz auf seinen dritten Platz.

Foto: Hotel- und Gaststättenverband

Ein Gespräch mit dem 21-Jährigen.

Herr Willing, was genau war das für ein Wettbewerb?

Martin Willing Zunächst habe ich an der Niederrheinmeisterschaft in Wesel teilgenommen, die ich gewonnen habe. Dann ging’s weiter zur Bezirksmeisterschaft, bei der die Besten des Hotel- und Gaststättenverbandes Nordrhein an den Start gegangen sind. Auch dort wurde ich Erster. Und deshalb durfte ich an den Landesmeisterschaften in Dortmund teilnehmen. Dort traten die drei jeweils Besten aus dem Dehoga Westfalen und Ostwestfalen gegeneinander an. Am Ende bin ich Dritter geworden.

Wie muss man sich einen solchen Kochwettbewerb vorstellen?

Willing Bei den ersten beiden Prüfungen bekommt man einige Wochen vorher einen Warenkorb. Aus den dort angegebenen Zutaten muss man dann ein Menü schreiben. In Dortmund bekam ich den Korb erst einen Tag vor dem Wettbewerb.

Wie lange hat man Zeit, sich eine Speisefolge auszudenken?

Willing Ich hatte 60 Minuten Zeit, mir das Menü aufzuschreiben. In der Nacht vor der Prüfung habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich jetzt genau was zubereite. Es kamen zum Glück nur Sachen dran, die ich schon mal zubereitet hatte.

Und was haben Sie bei den Landesmeisterschaften genau gekocht?

Willing Ich musste ein Vier-Gang-Menü zubereiten. Es gab bestimmte Vorgaben, die erfüllt werden mussten. Zum Beispiel mussten in der Vorspeise Rote Bete und Saibling verarbeitet werden. Aus den Zutaten habe ich ein gebeiztes Saiblingfilet mit Rote-Bete-Carpaccio gemacht. In der Suppe musste ich Tomaten und Gurken verarbeiten, gekocht habe ich eine Tomatensuppe mit gedünsteten Gurkenstücken. Rehkeule und Spitzkohl waren als Zutaten für den Hauptgang zwingend vorgegeben. Dann musste ich mir auch noch eine zweite Gemüse- und eine passende Sättigungsbeilage zu dem Gericht überlegen. Am Ende habe ich geschmorte Rehkeule mit Spitzkohl, Möhrenpüree und Kartoffelkrapfen zubereitet. Beim Dessert waren die Vorgaben Süßkirschen und Marzipan, so dass ich eine Bayrisch-Creme mit Süßkirschenkompott, Schüttelmus und einer Marzipanhippe kreiert habe. Den Prüfern scheint es wohl gut geschmeckt zu haben.

Wie erfährt man überhaupt von einem solchen Wettbewerb?

Willing In der Berufsschule wurde dafür geworben. Ich kannte den Wettbewerb aber schon aus meinem Ausbildungsbetrieb. Man legt im Hause Ridder nämlich Wert darauf, dass man an den Niederrheinmeisterschaften teilnimmt.

Die Ausbildung haben Sie jetzt abgeschlossen. Wie soll’s weitergehen?

Willing Ab Oktober möchte ich an der Hochschule in Kleve Qualität, Umwelt, Sicherheit und Hygiene studieren und ansonsten nebenbei als Aushilfskoch im Landhaus Ridder arbeiten.

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