Niederrhein Landschaftspark für zehn Jahre gesichert

Niederrhein · Der neue Vertrag mit dem Regionalverband Ruhr wurde unterzeichnet, der Zuschuss um 1,5 Millionen Euro pro Jahr erhöht.

Ralf Winkels, Leiter des Landschaftsparks Duisburg-Nord, schaute um genau 14.40 Uhr auf sein Handy: "Bis gerade wurden hier 589.534 Besucher gezählt. Das sind mehr als im vergangenen Jahr; vermutlich werden wir Ende des Jahres 100.000 Besucher mehr gezählt haben als im Vorjahr." Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist ein Touristenmagnet mit überregionaler Ausstrahlung. Das betonte gestern auch der Meidericher Ratsherr Bruno Sagurna, der Aufsichtsratsvorsitzender der Ruhr Tourismus GmbH ist. Eine erwünschte Nebenwirkung sei, so Sagurna, dass die Bewohner im Umfeld des Landschaftsparks motiviert würden, ihre Häuser zu renovieren oder neu zu bauen. Der gesamte Stadtteil profitiere von dem Park, der früher eine Industriebrache und somit ein schwieriges Pflaster gewesen sei. Grund für die vielen positiven Aussagen über den Landschaftspark war die Unterzeichnung eines Vertrags, der den Landschaftspark für weitere zehn Jahre finanziell absichert.

Der neue "Standortvertrag" sieht vor, dass der Regionalverband Ruhr (RVR) mit Unterstützung des Landes NRW dem Landschaftspark 2,9 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stellt. Unterzeichnet wurde der Vertrag, der bis zum Jahr 2027 läuft, von Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR, Peter Joppa, Geschäftsführer der Duisburg Kontor Hallenmanagement GmbH, die als Betriebsgesellschaft die Geschicke des Landschaftsparks steuert und lenkt, und Ralf Winkels.

Dem Vertrag zufolge steigt der jährliche Zuschuss um 1,5 Millionen Euro. Winkels und Karola Geiß-Netthöfel betonten, dass die Erhöhung der Zuschüsse nicht dafür gedacht sei, zusätzlichen "Schnickschnack" in den Park zu bringen; vielmehr gehe es darum, den Park als Denkmal zu erhalten. "Der Park ist in die Jahre gekommen; um ihn zu erhalten, muss mehr Geld in die Hand genommen werden", sagte die Regionaldirektorin des RVR. Winkels hob zudem hervor, dass die Sicherheit im Park großgeschrieben werde. Es koste Geld und Aufwand, diese Sicherheit zu gewährleisten. Oberbürgermeister Sören Link ließ seine Freude über die Vertragsunterzeichnung schriftlich mitteilen: "Die Zukunft des Landschaftsparks ist mit dem neuen Vertrag für die nächsten zehn Jahre gesichert. Um eines der größten Highlights unserer Stadt muss sich niemand mehr sorgen."

Die Stadt selbst bringe sich mit 700.000 Euro für den baulichen Unterhalt ein. Link erklärte dazu: "Der Landschaftspark wird weiterhin ein strahlendes Aushängeschild für unsere Stadt sein." Winkels hob gestern hervor, dass nun Planungssicherheit hergestellt sei. Bislang habe immer das "Damoklesschwert des auslaufenden Vertrags" über der Arbeit im Park gehangen. Er erinnerte an die schweren Zeiten des Beginns, als jedes Jahr aufs Neue wegen der Gewährung der Zuschüsse gebangt werden musste.

In den vergangenen zehn Jahren wurden mehr als vier Millionen Euro für den bloßen Erhalt des Parks ausgegeben. Bei den größeren Maßnahmen handelte es sich zum Beispiel um Instandsetzungsarbeiten an dem Winderhitzer des Hochofens, an den Rohrleitungen und um Sanierungsarbeiten am Hochofen 5, der als Aussichtsplattform von vielen Besuchern genutzt wird. Das mobile Dach an der Gießhalle wurde im vergangenen Jahr für 131.000 Euro überholt.

Dringende Erhaltungsarbeiten in den kommenden Jahren seien beispielsweise die Kaminsanierung und die Überholung der Gleisbrücken, die über die Bunker führen. "Die müssen sicher bleiben", sagte Winkels.

(pk)
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