Bürgermeistergespräch in Weselerwald Lahmes Internet größtes Problem

Schermbeck · Die Reihe der Bürgermeister-Gespräche wurde jetzt in Weselerwald fortgesetzt. Mit 63 Zuhörern fand das Format die bislang größte Resonanz. Viele Themen wurden angesprochen.

 Größtes Problem in Weselerwald, Damm und Dämmerwald ist derzeit die Versorgung mit schnellem Internet. Beim Glasfaserausbau geht es nicht so zügig voran, wie erhofft.

Größtes Problem in Weselerwald, Damm und Dämmerwald ist derzeit die Versorgung mit schnellem Internet. Beim Glasfaserausbau geht es nicht so zügig voran, wie erhofft.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

An der Kampagne „Unsere Heimat, unsere Werte“, die die CDU des Kreises Wesel im vergangenen Jahr gestartet hatte, beteiligt sich seither auch die CDU Schermbeck. Der von Ulrich Stiemer geleitete Gemeindeverband hat mit Bürgermeister Mike Rexforth verabredet, auch außerhalb der Wahlkampfzeiten Bürgernähe zu zeigen. „Alle zwei bis drei Monate wollen wir in unterschiedlichen Ortsteilen mit dem Bürgermeister Rede und Antwort stehen und die Probleme der Bürger ernst nehmen“, beschreibt Stiemer die Aktionsreihe, die im Oktober im Uefter Landgasthaus Triptrap eröffnet worden war und am Mittwoch im Weselerwalder Museum „Das Alte erhalte“ fortgesetzt wurde.

Mit 63 Zuhörern fanden die Gespräche mit dem Bürgermeister am Mittwoch die bislang größte Resonanz. Zweieinhalb Stunden lang hörte sich der Bürgermeister die Sorgen der Bürger des Schermbecker Westends an, sagte Abhilfe dort zu, wo etwas in den Verantwortungsbereich der Gemeinde gehört, und verwies in anderen Fällen auf die jeweiligen Ansprechpartner.

Größtes Problem in den Ortsteilen Weselerwald, Damm und Dämmerwald ist derzeit die Versorgung mit schnellem Internet. Beim Glasfaserausbau geht es nicht so zügig voran, wie man sich das nach dem gemeinsamen Bemühen der Kommunen Schermbeck, Hamminkeln und Hünxe eigentlich erhoffen konnte. Die Telekom hat zahlreichen Kunden die bisherigen Verträge gekündigt mit der Folge, dass die neuen Verträge so geartet sind, dass die Nutzer nun nur noch über eine Telefonnummer verfügen können. Zwischen dem 24. und 27. Juni finden Gespräche mit jenen Unternehmen statt, die für den Ausbau des Glasfasernetzes in Frage kommen. Rexforth geht davon aus, dass die Auftragsvergabe nach den Sommerferien erfolgen kann.

Obwohl das gemeindliche Wirtschaftswegekonzept mehrfach öffentlich vorgestellt wurde, gab es in Weselerwald Rückfragen, die Rexforth geduldig beantwortete. Wo, wie im Falle der Möllmannsbrücke zwischen Schermbeck und Hamminkeln, eine exakte Antwort nicht gegeben werden konnte, versprach Rexforth eine schnellstmögliche Einzelfallprüfung. Ob die Möllmansbrücke dauerhaft erhalten bleibt, ist abhängig von der Frage, ob dieser Brücke eine Erschließungsfunktion zukommt. Das lässt Rexforth jetzt im Rathaus anhand des neuen Wirtschaftswegekonzeptes überprüfen.

Wenig Chancen sah der Bürgermeister für ein Anliegen zur Änderung der Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf der Marienthaler Straße. Wegen der Raserei von Motorradfahrern und mehrerer Unfälle wurde dort die Geschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde reduziert. Martin Gernemann schlug vor, die Geschwindigkeit auf dieser ländlichen Straße auf 70 Kilometer pro Stunde zu erhöhen, aber ein Fahrverbot für Motorradfahrer zu verhängen.

Mit den Kosten, die Eltern für den Transport ihrer Kinder zur Brüner Schule übernehmen müssen, ist ein Teil der Weselerwalder Bürger nicht einverstanden, obwohl das Verfahren an anderen Stellen im Gemeindegebiet einer gängigen Praxis unterliegt. Die Kosten des Schülertransportes übernimmt die Kommune, in der ein Kind zur Schule geht. Weselerwalder Schüler werden also kostenlos zu den Schermbecker Grundschulen oder zur Gesamtschule gefahren. Aufgrund der größeren räumlichen Nähe und wegen der kürzeren Fahrzeiten haben sich einige Eltern dafür entschieden, ihre Kinder zu Brüner Grundschule zu schicken.

Über die schlechte Lesbarkeit einer Aufschrift am Naturdenkmal Teufelsstein wurde der Bürgermeister informiert. Der wird sich der Sache annehmen, zumal der Bereich des Teufelssteins und der „Neuen Wildnis Dämmerwald“ eine stärkere touristische Bedeutung erfahren wird, sobald der Hohe-Mark-Steig realisiert wird, der durch Weselerwald führen wird.

Neben den Themen mit unmittelbarem Ortsteilbezug interessierten sich die Besucher für allgemeine Themen. Wie zum Beispiel die künftige Gestaltung des Schermbecker Ortskerns und der Mittelstraße, für die Entwicklung der gemeindlichen Steuersätze, die der Bürgermeister mit dem Blick auf benachbarte Kommunen als moderat bewertete, für die Planungen im ehemaligen Rathaus, das inzwischen an die Caritas verkauft wurde, und für die Gestaltung der Grundschullandschaft. Über die soll im Juni erst die Politik und dann die Öffentlichkeit informierter werden.

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