Kreis Wesel Kultur: Spar-Streit geht weiter, Gormanns (Grüne) steigt aus

Kreis Wesel · Wenngleich auch im Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Kreises gestern nur beraten und nichts vorentschieden werden sollte, beherrschte das Thema Sparen die Sitzung. Die SPD vertrat da ebenso ihre bekannten Positionen der Ablehnung von Kürzungen, wie die Kooperation aus CDU, Grüne und FDP/VWG diese befürwortete. Für eine Überraschung sorgte Karl-Friedrich Gormanns aus Schermbeck, der mit dem Verlesen einer sieben Seiten umfassenden persönlichen Erklärung nach 32 Jahren Kreispolitik seinen Ausstieg aus der Fraktion der Grünen begründete. "Mit der grünen Kernfraktion ist keine Kulturpolitik mehr zu machen, die die Umsetzung grüner Ideen in sich trägt", sagte Gormanns. Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis im Kreistag hat dieser Schritt nicht, denn Gormanns gehört ihm nicht an. Er war als Sachkundiger Bürger Fraktionsmitglied.

Während die SPD Gormanns Generalabrechnung mit Applaus quittierte und eine Sitzungsunterbrechung erwirkte, reagierte das grüne Kreistagsmitglied Ulrike Trick "überrascht" und kritisierte, dass er sich "kulturell wenig hochwertig" den Ausschuss dafür als Bühne gewählt habe.

Zu Beginn der Sitzung hatten Berichte der Berufsschulleiter im Mittelpunkt gestanden. Sie schilderten im Zusammenhang mit der Flüchtlingsproblematik ihre Erfahrungen mit internationalen Klassen. Zudem gebe es zwar Stellen, aber kaum Lehrer am Markt. Teils prekäre bauliche Situationen nahmen weiteren Raum ein. Hintergrund ist, dass in Dinslaken beispielsweise wegen der dort offenen Standortfrage die Instandhaltung stockt. Auch in Moers, wo der Campus gebaut werden soll, gibt es Mängel. Martin Kuster (VWG) sah die (Bau-)Verwaltung mit den beiden Schul-Projekten und der Kreisleitstelle in Wesel "überfordert". Bernd Böing (CDU) ergänzte, dass dies nicht einzelnen Mitarbeitern anzulasten sei, sondern "organisatorischen Defiziten" - und damit der Verwaltungsspitze.

(fws)
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