Schermbeck Künftig nur noch Einzelzimmer

Schermbeck · Am Sonntag lädt das neue "Bossow-Haus" des Lühlerheims alle Bürger zum "Tag der offenen Tür" ein.

 Thomas Brödenfeld, Beate Romanowski, Elke Landers, Theo Lemken (v.l.) laden zur Besichtigung des neuen Erweiterungsbaus für das Alten- und Pflegeheim "Haus Bossow" ein.

Thomas Brödenfeld, Beate Romanowski, Elke Landers, Theo Lemken (v.l.) laden zur Besichtigung des neuen Erweiterungsbaus für das Alten- und Pflegeheim "Haus Bossow" ein.

Foto: RP-Foto Scheffler

Die Stiftung Lühlerheim lädt am kommenden Sonntag zu einem "Tag der offenen Tür" ein, um Bürgern die Möglichkeit zu bieten, den Erweiterungsbau des Alten- und Pflegewohnheims "Haus Bossow" auf dem Gelände der Stiftung an der Marienthaler Straße 10 in Augenschein zu nehmen. In der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr werden regelmäßig Führungen durch den Erweiterungsbau angeboten. Zwischendurch gibt es Kaffee und Kuchen. Ein Videofilm zeigt außerdem im Zeitraffer die Planungs- und Bauphase des 4,9 Millionen Euro teuren Bauprojektes.

Während der Führungen werden den Besuchern die bauliche Maßnahme und das darin realisierbare neue Pflegekonzept vorgestellt, welches im Bossow-Haus all das schon jetzt bietet, was im Zuge des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG), des Alten- und Pflegegesetzes NRW (APG) und der APG-Durchführungsverordnung landesweit erst im Jahr 2018 zu einer Verpflichtung für alle Alten- und Pflegeheime wird.

Am Dienstag stellten die Stiftungsvorsitzende Elke Landers, ihr Stellvertreter Thomas Brödenfeld, Stiftungs-Geschäftsführer Theo Lemken und Beate Romanowski als Leiterin des Bossow-Hauses der Presse den Erweiterungsbau vor. Etliche Male musste die Führung unterbrochen werden, weil Möbelpacker unterwegs waren, Handwerker mit Montagearbeiten beschäftigt waren oder Bilder aufgehängt wurden - die Vorbereitungen für Samstag laufen auf Hochtouren.

Der jetzige Erweiterungsbau ist so geschickt an den Neubauteil des Jahres 2006 angeschlossen worden, dass man glaubt, eine Einheit vor sich zu haben. Der Eindruck wird durch die Wahl der gleichen Ziegelsteine für die Außenverblendung noch verstärkt. Beim Innenausbau wurde eine Barrierefreiheit im gesamten Gebäude erzielt. Die meisten Zimmer sind rollstuhlgerecht gestaltet und jeweils mit einer Nasszelle ausgestattet. Im Bossow-Haus gibt es jetzt nur noch Einzelzimmer. Das gilt sowohl für den "alten" Erweiterungsbau aus dem Jahr 2006 als auch für den jetzigen Erweiterungsbau. So erklärt es sich, dass trotz der großen Baumaßnahme unter dem Strich nur 65 Personen, also nur fünf Personen mehr als bisher untergebracht werden können.

Jedes der drei Geschosse bildet eine Wohneinheit mit den Namen "Kastanie", "Lavendel" und "Sonnenblume". Die Wohneinheiten sind entsprechend der genannten Pflanzen farblich gestaltet. Auf jeder Etage leben künftig zwei Wohngemeinschaften. Eine Wohnküche ist in jeder Wohngemeinschaft die lebendige Mitte. Dort soll in überschaubaren Gruppen mit einer Größe von etwa zwölf Personen ein alltagsorientiertes Leben praktiziert werden. Die Küche ist ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und des geselligen Miteinanders, wie es viele ältere Menschen noch in ihrem früheren Zuhause erlebt haben.

An frühere Zeiten sollen auch viele Einrichtungsgegenstände erinnern. Dazu gehören bislang eine Wäschemangel und eine alte Nähmaschine ebenso wie ein Backofen und eine Schreibmaschine. Zu jedem Wohnbereich wird ein Fernseher gehören. Eine Orientierungstafel wird über die übrigen Wohnbereiche und über Veranstaltungen im Bossow-Haus informieren.

Rund um die zentrale Küche sind die Einzelzimmer der Bewohner angeordnet. Die meisten Zimmer ermöglichen einen Blick auf die freie Landschaft bzw. auf den Sinnesgarten. Von der Küche aus gelangt man auch auf eine große Terrasse, wo man bei passendem Wetter gemeinsam frühstücken kann.

Bewohner, die noch beweglich sind, können auch die übrigen Einrichtungen und Angebote des Lühlerheims besichtigen oder nutzen, sich gegebenenfalls sogar dort in unterschiedlich starkem Maß aktiv einbringen.

Die jetzigen umgestalteten Räume ermöglichen es, die Unterbringung von pflegebedürftigen Menschen im alten Bossow-Haus aus dem Jahr 1986 zu beenden. Dieser Altbau soll künftig zur Unterbringung von beheimateten Klienten dienen, die sich entschieden haben, dauerhaft im Lühlerheim zu bleiben. Diese leben derzeit noch im "Simon-Haus" mit einem Standard, der in den 1970er-Jahren üblich war.

Zur Verwirklichung der Baumaßnahme, die vom Projektmanager Leonhard Rosenthal und vom Architektenbüro "Falke & Falke" geplant und umgesetzt wurde, hat man überwiegend regionale Firmen beschäftigt.

(RP)
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