Sorgen um die Streuobstwiese Kritik an Plänen für Rathaus-Umfeld

Hamminkeln · Bürger kritisieren die austauschbare Gestaltung der bisher vorliegenden Architekturpläne und den drohenden Verlust am noch ländlichen Einfallstor Brüner Straße.

 Über die geplante Bebauung neben dem Hamminkelner Rathaus wird gestritten.

Über die geplante Bebauung neben dem Hamminkelner Rathaus wird gestritten.

Foto: Klaus Nikolei

Die Bebauungspläne für das Gebiet „Am Rathaus“ mit Parkplätzen, Supermarkt (Lidl), Getränkemarkt und Wohnungen werden im Ort stark diskutiert. Die Bedenken sind nicht zu unterschätzen, beziehen sie sich doch oft auf den Verlust des dörflichen Charakters und austauschbare Projekte. Das wird in einem Schreiben deutlich, dass Hamminkelner Bürger jetzt an die Ratsfraktionen gerichtet haben. Tenor mit Bezug auf den Dorf-Slogan: „Hamminkeln ruft – Nein, es wird ein gesichtsloser Ort.“ Das bezieht sich vor allem auf die austauschbare Gestaltung der bisher vorliegenden Architekturpläne und den drohenden Verlust am noch ländlichen Einfallstor Brüner Straße der Stadt.

Wie berichtet, besteht Zeitdruck für eine Entscheidung, weil im Mai eine Veränderungssperre ausläuft, somit eine beliebige Bebauung möglich ist. Dem stellt die Stadt Hamminkeln ein Projekt entgegen, in dem sie die Leitlinien zusammen mit Investor ITG festlegen kann. Die Kritiker fragen, ob dies ein „gewünschter Zeitdruck“ sei, um bestimmte Vorstellungen „umsetzen zu müssen“.

Befürchtet wird, dass die prägende Streuobstwiese und der alte Baumbestand wegen eines Discounters beeinträchtigt werden – und dies in einer Stadt, in der ein Unternehmen „stolz auf ihr Projekt mit Streuobstwiesen verweist“. Und die Politiker werden gefragt: „Welche Werte sind Ihnen wichtig? Steht ein Investor an erster Stelle?“

Bedenken gibt es auch wegen der künftigen Verkehrsbelastung, die ein Discounter durch zusätzliches Aufkommen noch verstärken wird. Darüber gibt es in der Tat weder eine Debatte noch bekannte Lösungsansätze. Über Alternativ-Standorte wird auch nachgedacht. „Liegen Ihrer Fraktion Überlegungen dazu vor? Zum Beispiel an der Diersfordter Straße“, heißt es in dem Schreiben. Dieser Standort wäre auch für Bürger des Baugebiets „Märkisch Oderland“ von Vorteil.

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