Hamminkeln Kreisverkehr Dingden: Es läuft total rund
Hamminkeln · Der ausgefallene Winter hat schnellen Baufortschritt möglich gemacht. So rechnet man inzwischen damit, das schon im August im größten Kreisel weit und breit die Schlussdecke gelegt werden kann. Anfang Mai wird Teil eins asphaltiert.
Es läuft rund: Der größte Kreisverkehr weit und breit nimmt Gestalt an. Nun werden in Dingden bereits die klimafreundlichen LED-Laternen aufgestellt, die das mächtige Rund künftig erleuchten. Anfang Mai rollen die Dampfwalzen. Dann riecht's an der Kreuzung Hüttemannstraße/Rheder Straße/Bocholter Straße nach heißem Asphalt. Danach wechselt die Baustelle die Straßenseite über den Mittelstreifen der Bocholter Straße in den Ast, der ins Gewerbegebiet führt. Die Tiefbau Firma Geerling und Berndsen aus Emmerich liegt bestens im Zeitplan. Der ausgefallene Winter macht das Tempo möglich.
Mitte Februar war Baustart für das 850 000-Euro-Projekt. Nun liegt das innere Rund fest fertig da, säuberlich eingefasst von 228 jungfräulich weißen Randsteinen, die es aneinandergereiht auf eine 114 Meter lange Strecke bringen. Der Kreis wird heute geschlossen.
Der Innenraum böte mit 1100 Quadratmetern Platz für drei stattliche Baugrundstücke, soll aber als Raum genutzt werden, auf dem sich der Textilstandort Dingden repräsentativ darstellt. Die Unternehmen haben sich für nächste Woche angemeldet, um auf der Baustelle mit der Stadt ihre Ideen zu erörtern.
Doch zunächst geht's weiter darum, den Verkehr am nördlichen Dorfausgang möglichst schnell wieder möglichst reibungslos rollen zu lassen. Zieleinlauf sollte Ende September sein. "Nun gehen wir davon aus, dass schon im August die Baustelle geräumt ist", so Detlef Siedenbiedel, Fachbereichsleiter Tiefbau im Rathaus, mit noch vorsichtigem Optimismus: "Es darf nur nicht zur Unzeit zu viel regnen."
Bislang ist der Kreis mit einem äußeren Durchmesser von 50 Metern von der komplett gesperrten Hüttemann- bis zur Mitte der Bocholter Straße vorgerückt. Auf der Landstraße 602 rollt der Verkehr derzeit einspurig, geregelt von einer Baustellenampel. Drei der vier Fahrbahnteiler vor den Einfahrten ins Rund sind schon eingefasst. Hier passieren auch Radler und Fußgänger — für Sehbehinderte gibt's taktile Hilfen im Pflaster. Der Kreisel fällt so üppig aus, weil er fünf Arme hat. Der kleinste, der ins Wohngebiet Mumbecker Bach, liegt anschlussbereit. Die Bewohner im Neubaugebiet wollen, dass die Nikolaus-Groß-Straße abgebunden wird, damit ihr verkehrsberuhigtes Wohnquartier kein Abkürzungs-Eldorado für eilige Autofahrer wird. Darüber berät der Planungsausschuss Ende April.
Autos haben im Ring 6,50 Meter Platz, der Radweg drumherum eine Breite von 2,50 Meter. Momentan ist es hier noch recht eng. Während die Autofahrer klaglos an der Baustellenampel warten, ansonsten staufrei durchkommen, verirren sich vereinzelt Radler, die die Ausschilderung ignoriert oder falsch interpretiert haben, auf die Ruckelpiste zwischen die agilen Radlader.
Über den jüngsten Regen waren die Bauarbeiter froh. Denn hier war's arg staubig. Nun sieht man klar, wie weit es vorangegangen ist. Der Tag, an dem die Schlussdecke über alles gelegt wird, rückt näher. Das geschieht in einem Rutsch, "damit's keine Nähte gibt".