In den Kreisen Wesel und Kleve Krise lastet auf Arbeitsmarkt, aber es gibt positives Signal

Niederrhein · Durch die Corona-Krise ist die Zahl der Menschen in den Kreisen Wesel und Kleve, die im Mai arbeitslos gemeldet waren, deutlich höher als noch vor einem Jahr. Gleichwohl nimmt die Nachfrage der Firmen nach neuen Mitarbeitern wieder zu.

 Die Arbeitsagentur in Wesel

Die Arbeitsagentur in Wesel

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt sind in den Kreisen Wesel und Kleve deutlich spürbar. Nach dem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit im April ist sie im Mai zwar weiter gestiegen, aber in einem geringeren Ausmaß, teilte Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel, mit. „Dennoch verzeichnen wir in den Kreisen Wesel und Kleve rund 2700 arbeitslose Menschen mehr als ein Jahr zuvor. Das lässt sich zum einen auf neue Arbeitslosmeldungen zurückführen, aber auch auf die momentan schwache Aufnahmefähigkeit des Marktes sowie eine geringere Entlastung durch geförderte Angebote.“ Dagegen habe die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften im Mai wieder leicht zugenommen, liege aber verständlicherweise unter dem Niveau des Vorjahres. „Trotzdem ist es ein kleines positives Signal“, sagte Ossyra.

Zur Kurzarbeit gingen im Mai weitere 448 Anzeigen ein. Seit März waren es insgesamt rund 6700 für 74.174 Beschäftigte. Vom 1. März bis 27. Mai gab es im Kreis Wesel insgesamt 3935 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit. Darin wurden 43.799 Personen genannt.

16.513 Personen waren im Mai im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet – 584 Personen oder 3,7 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vorjahresvergleich gibt es 1861 Arbeitslose oder 12,7 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 6,8 Prozent (Vorjahr 6,0).

Der Ausbildungsmarkt zeigt sich derzeit weiterhin verhalten. Seit Oktober haben sich bei der Berufsberatung der Agentur insgesamt 3786 Bewerber gemeldet – 1095 oder 22,4 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Im Kreis Wesel meldeten sich 2340 Bewerber, was einen Rückgang um 716 oder 23,4 Prozent bedeutet. Im gleichen Zeitraum meldeten die Arbeitgeber im Kreis 2365 Ausbildungsstellen, 224 Stellen oder 8,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

„Es kamen wenig neue Ausbildungsstellen hinzu, die dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters Kreis Wesel gemeldet wurden. Aus den Gesprächen mit Arbeitgebern wissen wir, dass viele ihre gemeldeten Stellen weiterhin besetzen möchten“, berichtete die Agenturchefin. Ende Mai suchten im Kreis Wesel 1139 junge Leute eine Ausbildungsstelle. Im Gegenzug waren noch 1251 Plätze gemeldet. Hier einige Beispiele: Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Bankkaufmann/frau, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk (Bäckerei), Kaufmann/frau Groß- und Außenhandel, Kraftfahrzeugmechatroniker/in sowie Steuerfachangestellte/r

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(RP)
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