Kreis Wesel Gewappnet für die Schweinepest

Kreis Wesel · Krisenübung beim Kreis: Zonen mussten ausgewiesen, Restriktionen verfügt werden.

 Wildschwein in Diersfordt

Wildschwein in Diersfordt

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Weseler Kreisverwaltung hat sich mit einer Krisenübung auf eine mögliche Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorbereitet. Sie ist im Krisenmanagement des Landes Nordrhein-Westfalen vorgesehen. Die Übung gab folgendes Szenario vor: Bei einem im Kreis Wesel tot aufgefundenen Wildschwein wurde die Pest nachgewiesen. Daraufhin wurde der Krisenstab einberufen, um das weitere Vorgehen zu koordinieren und durchzuführen. Ein „gefährdetes Gebiet“ und eine „Pufferzone“ mussten um den Fundort festgelegt und ausgewiesen und Restriktionen für die Landwirtschaft, Tierhalter und Bürger verfügt werden.

Neben den Fachleuten der Kreisverwaltung, die als Ordnungsbehörde bei dem Ausbruch einer Tierseuche federführend zuständig ist, waren auch Vertreter der Kreispolizeibehörde, der Landwirtschaft, der Kreisjägerschaft, des Landesbetriebes Wald und Holz und der von der Übung betroffenen Städte und Gemeinden im Kreis eingebunden. „Es kommt entscheidend darauf an, dass im Falle des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest im Kreis Wesel alle Beteiligten gut miteinander arbeiten. Gerade deshalb ist eine Übung im Vorfeld so wichtig“, erläutert Lars Rentmeister, Vorstandsmitglied für den Bereich Gefahrenabwehr des Kreises. „Die Seuche könnte beispielsweise über unachtsames Verhalten aus Ost- und Südosteuropa oder auch Belgien direkt in den Kreis Wesel eingeschleppt werden. Am ehesten wird erwartet, dass die Viruserkrankung, die nicht auf den Menschen übertragbar ist, in die Wildschweinepopulation eingetragen wird“, fügt Kreisveterinär Antonius Dicke hinzu. „Bereits dieser Fall wäre mit verheerenden wirtschaftlichen Verlusten verbunden, so dass alle betroffenen Personengruppen zu höchster Wachsamkeit und problembewusstem Verhalten aufgerufen sind.“

Besagte Schweinepest ist ursprünglich in Afrika beheimatet und stellt eine große Gefahr für Haus- und Wildschweine dar. Seit längerer Zeit breitet sich die Tierseuche von Osten nach Westen aus. Während sich die zwischenzeitlich bedrohliche Lage in Tschechien wieder beruhigt hat, bereitet die Ausbreitung der Seuchen in der Wildschweinepopulation im Südosten Belgiens seit dem Spätherbst große Sorgen.

(RP)
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