Verdacht hat sich bestätigt Die Geflügelpest ist im Kreis Wesel angekommen

Update | Wesel · Das Friedrich-Löffler-Institut hat die Geflügelpest in den Proben nachweisen können. In dem betroffenen Familienbetrieb wurden bereits 3200 Tiere vorsorglich getötet. Nun werden die Kontrollen ausgeweitet.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Ingo Wagner

Aus dem „ernsten Verdacht“, wie der Kreis Wesel sich anfangs ausgedrückt hatte, ist nun Gewissheit geworden. Bei dem Fall auf einem Hof in Hamminkeln-Dingden handelt es sich um einen Ausbruch der Geflügelpest. Dies hat das Friedrich-Löffler-Institut der Kreisverwaltung am Mittwoch mitgeteilt. Demnach hat es den hochpathogenen Subtyp H5N1 festgestellt. Wie berichtet, waren in dem betroffenen Familienbetrieb vom Kreisveterinäramt vorsorglich alle rund 3200 Tiere getötet und fachgerecht entsorgt, die Ställe gereinigt und desinfiziert worden.

Weiterhin gelten Einschränkungen wie die kreisweite Aufstallungspflicht für alle Geflügelhaltungen zur Eindämmung der Geflügelpest. Innerhalb der Schutzzone, die einen Radius von drei Kilometern aufweist, liegen rund 60 Betriebe, deren Geflügel in den nächsten Wochen mindestens einmal von Kräften des Veterinäramtes untersucht wird. In der größeren Überwachungszone (Zehn-Kilometer-Radius) finden zudem stichprobenartige Untersuchungen statt. Hinzu kommen laut Kreis mehr als 140 Kontaktbetriebe. Davon befänden sich 80 im Kreis Wesel und gut 20 außerhalb der Sperrzone. Sie sollen in Kürze vom amtstierärztlichen Dienst informiert und besucht werden.

Das Influenzavirus vom Typ H5 sei in einem Geflügelbetrieb in Hamminkeln-Dingden festgestellt worden, in dem daraufhin alle rund 3200 Tiere am Wochenende vorsorglich getötet worden seien, teilte der Kreis bereits am Sonntagabend mit. Um den Betrieb wurde eine vorläufige Sperrzone mit einem Radius von zehn Kilometern eingerichtet, die im Kreisgebiet den Angaben zufolge rund 460 Geflügelhalter mit rund 170.000 Tieren betrifft. Für sie gelten Einschränkungen für die Vermarktung von Geflügelprodukten. Außerdem gilt seit Sonntag eine Stallpflicht, ebenso wie im angrenzenden Kreis Borken.

Das Land NRW hatte zuletzt vor einer Ausbreitung der Geflügelpest gewarnt. Seit der Bestätigung des ersten Falles im Kreis Paderborn am 18. November wurden weitere Geflügelpestfälle in Betrieben in den Kreisen Paderborn und Soest festgestellt, in denen Zehntausende Puten, Hühner, Gänse und Enten getötet werden mussten.

Der Geflügelpesterreger ist hochansteckend und kann direkt durch Kontakt mit Wildvögeln, aber auch indirekt über infiziertes Futter, Wasser, Gerätschaften, Stiefel oder Kleidung übertragen werden. Bei einer Infektion können innerhalb weniger Tage alle Tiere eines Bestandes erkranken und sterben. Kaltes und nasses Wetter begünstigt die Verbreitung des Virus. Für Menschen ist es nach derzeitigen Erkenntnissen aber ungefährlich.

(lha/dpa/RP)
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