Wesel Neue Altenheim-Quote: Kreis gut aufgestellt

Kreis Wesel · Heute tritt die 80-Prozent-Einzelzimmerquote in Kraft. Nur wenige Senioreneinrichtungen müssen nachbessern.

 Im Heim am Willibrordiplatz in Wesel gibt es einen Überhang.

Im Heim am Willibrordiplatz in Wesel gibt es einen Überhang.

Foto: Fritz Schubert

15 Jahre lang hatten die Träger von Senioreneinrichtungen Zeit, ihr Einzelzimmerangebot auf 80 Prozent zu steigern. Ab dem heutigen Mittwoch muss diese Quote erfüllt sein. Andernfalls müssen Überhänge bei den Doppelzimmern reduziert werden, was einen Verlust an Betten bedeutet. Theoretisch jedenfalls. Denn es gibt verschiedene Szenarien für Träger, die ihre Anpassungs- oder Umbauplanungen noch nicht abgeschlossen haben. Auch unabhängig von solchen Nachbesserungen zieht Ulrich Petroff jetzt ein äußerst positives Fazit. „Wir sind sehr froh, dass viele Träger rechtzeitig die Voraussetzungen geschaffen haben“, sagt der in der Weseler Kreisverwaltung zuständige Experte im Bereich Besondere soziale Dienste. „Wir haben viel hinter uns gebracht“, ergänzte Petroff auch mit Blick auf zahlreiche Behörden, die an Aus-, Um- und Neubauvorhaben beteiligt waren.

So ist der Stand im Kreis Wesel: Zurzeit stehen 4720 Plätze insgesamt zur Verfügung. Nur etwa 100 Betten könnten der 80-Prozent-Quote zum Opfer fallen. Doch seien auch noch vier neue Häuser mit 470 Plätzen in Bau. Ulrich Petroff hofft darauf, dass man sich irgendwann im Kreis Wesel den Heimplatz aussuchen kann, den man haben will. Im Detail sieht es in Sachen Quote im Kreis so aus:

Alpen: Hier gibt es zwei Einrichtungen mit zusammen 108 Einzel- sowie 55 Doppelzimmern. Eins davon schafft die Quote, das andere muss Plätze abbauen.

Dinslaken: Acht Altenheime bietet die Stadt. Es gibt 672 Einzel und 13 Doppelzimmer. Beschränkende Eingriffe sind nicht erforderlich.

Hamminkeln: Die Flächenkommune bietet zwei Häuser mit 130 Einzel- und zwölf Doppelzimmern. Die Quote wird erfüllt.

Hünxe: Bei 72 Einzel- und vier Doppelzimmern hat auch hier die Einrichtung nichts zu befürchten.

Kamp-Lintfort: In vier Häusern gibt es 364 Einzel- und 42 Doppelzimmer sowie keine Probleme.

Moers: Sieben Häuser (zwei weitere sind in Bau) bieten 579 Einzel- und 126 Doppelzimmer. Kleine Umbauten wären noch nötig und es kann sein, dass Betten wegfallen, weil Träger noch nicht entschieden haben, was sie tun.

Neukirchen-Vluyn: Hier sind vier Einrichtungen mit 258 Einzel- und 58 Doppelzimmern vertreten. Eins der Häuser wird vermutlich ein paar Betten abbauen müssen, weil es sich baulich nicht anders lösen lässt.

Rheinberg: Vier Häuser bieten 216 Einzel- und 99 Doppelzimmer. Es wird einen großen Umbau geben, so dass am Ende vielleicht nur zehn bis zwölf Betten verloren gehen.

Schermbeck: Zwei Häuser sind derzeit mit 137 Einzel- und 21 Doppelzimmern am Ort. Ein großer Umbau eines Hauses wird dafür sorgen, dass keine Betten reduziert werden müssen.

Sonsbeck: Zwei Häuser bieten 55 Einzel- und 59 Doppelzimmer. Eine Einrichtung war von einem Brand betroffen und wird ertüchtigt. Aber es werden wohl etwa 20 Betten abzubauen sein.

Voerde: Vier Häuser haben 326 Einzel- und sieben Doppelzimmer zu bieten. Ein Neubau kommt, ebenso ein Umbau mit der Absicht, kein Bett zu verlieren.

Wesel: Die Kreisstadt ist mit sechs Häusern dabei, die 421 Einzel- und 37 Doppelzimmer haben. Ein Haus will seinen Doppelzimmerüberhang mit der Umwandlung zu Kurzzeitpflegeplätzen ausgleichen. Eine weitere Einrichtung ist in der Planung.

Xanten: Drei Häuser bieten 202 Einzel- und 58 Doppelzimmer. Zwei der Einrichtungen werden um 34 Plätze erweitert.

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