Ausbildungsinitiative Kreis Wesel Präsentiert von Altana (Folge 5) Mit Experten auf Ausbildungsplatzsuche

Kreis Wesel · Die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme der Fachwerk Kreis Wesel gGmbh unterstützt junge Menschen auf dem Weg zu einem Ausbildungsplatz. Denn diese fühlen sich manchmal mit dem ganzen Bewerbungsprozess überfordert.

 Viele junge Menschen fühlen sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz überfordert (Symbolbild).

Viele junge Menschen fühlen sich bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz überfordert (Symbolbild).

Foto: dpa/Andreas Arnold

Der Weg in eine Ausbildung, er kann voller Hürden sein. Die Fachwerk Kreis Wesel gGmbH weiß das und hat sich daher mit der Ausbildungsinitiative des Kreises Wesel an einen Tisch gesetzt, um der Frage nachzugehen, wo genau die Sorgen der Ausbildungssuchenden liegen. Was haben sie für unterschiedliche Erfahrungen während des gesamten Bewerbungsprozesses gemacht? Was gibt es für Hemmungen bei den angehenden Azubis und wo kann man ihnen unterstützend unter die Arme greifen?

Maurice Reicks aus Kamp-Lintfort hat einen langen Weg hinter sich, bevor es mit dem Ausbildungsplatz etwas wurde. „Im Nachhinein kann ich sagen, dass sich einfach alles gelohnt hat. Aufgeben war jedenfalls keine Option für mich“, sagt der 19-Jährige, der sich durch Rückschläge nicht entmutigen ließ und nun eine Ausbildung zum Verkäufer bei einem Discounter begonnen hat. Er sagt aber auch: „Es kann manchmal schon sehr abschreckend sein, wenn die Voraussetzungen in den Ausschreibungen für Ausbildungsplätze sehr hoch sind. Und ich empfinde es als sehr respektlos, wenn man auf eine Bewerbung nicht einmal eine Antwort erhält.“

Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) von Fachwerk Kreis Wesel hat nach dem Austausch mit Teilnehmern der Maßnahme ebenfalls festgestellt, dass in den Ausschreibungen manchmal sogar schon Expertenwissen verlangt wird. Dazu kommen nicht mehr vakante Ausschreibungen, die aber im Internet noch als solche angezeigt werden – die Liste der Anlässe, die für Frustration sorgen, ist lang. Hinzu kommen Befürchtungen, die ohnehin auf den Schultern der jungen Menschen lasten. Sie wollen beispielsweise den Eltern nicht weiter auf der Tasche liegen, fühlen sich ob der großen Auswahl an Branchen und spezifischen Berufen überfordert. „Hin und wieder haben die Ausbildungsplatzsuchenden sogar Hemmungen, sich mehrfach zu bewerben, weil sie sich gegenüber dem Unternehmen, bei dem sie sich beworben haben, verpflichtet fühlen“, sagt Fachwerk-Mitarbeiterin Jessica Andrischak-Schützmann.

Grundsätzlich ist es so, dass die jungen Menschen die BvB aufsuchen, wenn sie die Ausbildungsreife noch nicht erreicht haben, sich ein wenig ausprobieren und Praktika vermittelt bekommen wollen. „Gerade Praktika sind enorm wichtig, damit man den Arbeitsalltag kennenlernt“, sagt Andrischak-Schützmann. Die Gewerke, in die bei der BvB reingeschnuppert werden kann, sind umfangreich. Büro/Wirtschaft/Verwaltung und Handel/Verkauf/Lager stehen ebenso zur Verfügung wie Maler/Lackierer, Gesundheit/Soziales, Kosmetik/Körperpflege/Wellness, Elektro, Garten- und Landschaftsbau sowie Versorgung/Installation. Wobei die Bildungsbegleiter den potenziellen Auszubildenden noch einen Zahn ziehen können: Keiner der Teilnehmer sollte die Sorge haben, dass er einen Beruf finden muss, den er dann 40 Jahre lang ausüben muss. Dennoch ist eine erste Orientierung bei der Vielzahl der Branchen natürlich wichtig.

Tipps hält die BvB nicht nur für junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz parat. Auch Unternehmen können ihr Bestreben, Auszubildende für sich zu gewinnen, noch optimieren. Die sozialen Medien spielen dabei eine große Rolle. Eine lockere Sprache oder witzige Video-Clips sprechen Jugendliche sicher wesentlich mehr an, als dies eine eher steife Sprache oder übertriebene Anforderungen tun. „Moderne Schnittstellen zu den Jugendlichen zu finden, ist enorm wichtig. Es gibt auch schon einige Handwerksbetriebe, die da auf einem guten Weg sind. Insgesamt gibt es auf diesem Gebiet aber noch einen Nachholbedarf“, sagt Jessica Andrischak-Schützmann.

Azubi-Tipp

 Elias Pantazidis ist Auszubildender Chemikant.

Elias Pantazidis ist Auszubildender Chemikant.

Foto: Pantazidis

Elias Pantazidis aus Wesel, 19 Jahre, Auszubildender Chemikant: „Du weißt noch nicht, wie es nach der Schule für Dich weitergeht? In der gleichen Situation war ich auch und folgende Tipps haben mir damals geholfen: Egal wofür Du Dich entscheidest, wichtig ist, dass Du Freude daran hast. Hierbei ist es hilfreich, Deinen Ausbildungsberuf mit Deinen Interessen zu verknüpfen. Vor allem verschiedene Praktika und Betriebsbesichtigungen haben mir eine gute Vorstellung vom Arbeitsalltag gegeben. Nutze auf jeden Fall auch die Möglichkeit freiwilliger Praktika, um möglichst viele Eindrücke zu sammeln. Auch wenn Dir mal ein Praktikum nicht so gut gefällt, ist das eine wichtige Erkenntnis für die Berufswahl. Vielleicht findest Du dabei ja auch unerwartet Deinen Traumberuf.“

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