Kreis Wesel Kreis: Bündnis will Weichen stellen

Kreis Wesel · CDU, Grüne und FDP/VWG legen gemeinsames Programm für Entwicklung vor.

Als gestalterisch bestimmende Macht versteht sich weiter das Mehrheits-Bündnis im Weseler Kreistag. Dies untermauerten jetzt Frank Berger, Günter Helbig (beide CDU), Rainer Mull (FDP) sowie Hubert Kück und Jürgen Bartsch (beide Grüne) gemeinsam in Wesel. Dabei hielten sie sich nicht lange mit einem Rückblick auf Erfolge aus der ersten Hälfte der Wahlperiode auf. Unter dem Titel "Perspektiven 2020" legten sie Schwerpunkte für die Phase bis zum nächsten Urnengang vor.

Bildung Das derzeit mit 101 Millionen Euro kalkulierte Großprojekt Berufsschul-Campus Moers soll nicht den Blick auf die Misere in Dinslaken verstellen. Die politischen Partner sehen den Kreis als Träger des dortigen Kolleg-Komplexes gleichfalls in der Verantwortung, die Weichen für neue Infrastruktur zu stellen, und erwarten nun flott entscheidungsreife Vorlagen. Immerhin liege ein Gutachten seit vier Jahren vor. Dabei sollten dann in Moers gemachte Fehler vermieden werden, sagte Mull, dessen FDP der anfangs kritischen Begleitung nach dem "Point of no return" für den Campus Moers nun eine positive folgen lassen will. Das Bündnis misst dem Faktor Bildungsangebot ohnehin einen hohen Stellenwert bei, sei dies doch ein Standortfaktor mit Blick auf junge Familien. Vom Kindergarten bis zur Hochschule sei im Kreis alles auf Kurs, und die Voraussetzungen für starke Investitionen seien so gut wie nie zuvor.

Sozialer Wohnungsbau Der Kreis soll seine in den kommunalen Wohnungs-Riesen gestärkten Einflüsse nutzen, um jetzt Lösungen für kommende Probleme einzustielen. So sei ein Mangel an kleineren, preiswerteren Einheiten absehbar. Zum einen, weil viele Wohnungen bald aus der befristeten Sozialbindung fallen und dann für schwächere Schichten nicht mehr bezahlbar sind. Zum anderen, weil die Zahl der Alleinerziehenden spürbar steigt und demografiebedingt auch immer mehr Ältere kleinere Wohnungen suchen. An die Kommunen richteten die Bündnis-Partner den Appell, infrage kommende Bauplätze im eigenen Interesse für neue Vorhaben anzubieten. "Wenn für Hilfeempfänger die Kosten der Unterkunft steigen, geht das über eine höhere Kreisumlage auch zulasten der Gemeinden", sagte Berger.

Mobilität Für den Verkehr strebt das Bündnis einen Strategiewechsel mit mehreren Trägern an. Alles müsse in einem Flächenkreis zu seinem Recht kommen. Der ÖPNV ebenso wie der Individualverkehr. Nötig seien optimale Verbindungen untereinander: Wo kann der Buspassagier zum Beispiel auf ein Rad oder ein Auto (Stichwort Car-Sharing) umsteigen? Eine App dafür, so die Politiker, könne der Anfang sein.

(fws)
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