Wesel Krebsexperte fürs Marien-Hospital

Wesel · Zufriedene Gesichter wohin man sah bei der gestrigen Vorstellung des Nachfolgers von Chefarzt Dr. Max Brandt: Mit Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen wird ein ausgewiesener Krebsexperte ab dem 1. September das Team am Weseler Marien-Hospital verstärken.

 Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen (r.) wird Nachfolger von Dr. Max Brandt (65), der als Chefarzt in den Ruhestand geht.

Prof. Dr. Henning Schulze-Bergkamen (r.) wird Nachfolger von Dr. Max Brandt (65), der als Chefarzt in den Ruhestand geht.

Foto: Peggy Mendel

Mit ihm sollen die Gastroenterologie und die Onkologie weiterentwickelt werden. Ziel ist der Aufbau eines onkologischen Zentrums. "Ein Glücksfall", wie Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte mehrfach betonte.

"Wir haben es uns nicht einfach gemacht", so Hütte. Schließlich habe Brandt (65), der nach 25 Jahren am Marien-Hospital als Chefarzt in den Ruhestand geht, viele Schwerpunkte ausgebaut. Es galt also, einen geeigneten Nachfolger zu finden. "Wir haben eine exzellente Wahl mit Leuchtturmcharakter nicht nur für Wesel, sondern auch für den Niederrhein getroffen", sagt Hütte. Es sei nicht selbstverständlich, einen solch ausgewiesenen Experten für das Haus begeistern zu können. So könne in der Klinik Innere Medizin II das Thema Onkologie prominent besetzt werden.

Henning Schulze-Bergkamen kommt vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) am Universitätsklinikum Heidelberg nach Wesel. Der 43-Jährige ist Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hämatologie/Internistische Onkologie. Geboren in Witten studierte er in Frankfurt, Würzburg und Mainz. Sein beruflicher Weg führte ihn aber auch nach Houston und New York.

Der Kontakt zu Schulze-Bergkamen kam über Prof. Dr. Christiane Tiefenbacher zustande. "Da zeigt sich, dass die Chefärzte gut vernetzt sind", so Hütte. Die Wahl war auch im Sinne der Chefärzte. "Wir haben seit zehn Jahren für einen Onkologen gekämpft", zeigte sich Dr. Wolf-Dieter Otte in seiner Funktion als stellvertretender ärztlicher Direktor erfreut über den neuen Kollegen. "Wir werden ihn mit offenen Armen empfangen", kündigte er an.

Auch Schulze-Bergkamen war voll des Lobes für seinen neuen Arbeitgeber. "Ich habe hier eine Klinik angetroffen, die modern denkt und Medizin auf hohem Niveau betreibt", sagt der vierfache Familienvater. Er will nun den onkologischen Schwerpunkt weiter ausbauen. Die Strukturen seien im Hospital bereits bestens. Die in den einzelnen Kliniken praktizierte Krebstherapie soll so zu einem onkologischen Zentrum, so das Ziel von Schulze-Bergkamen, weiterentwickelt werden.

Die Patienten sollen hier neben der guten Basisversorgung auch die Möglichkeit zu neuen, innovativen Behandlungsverfahren bekommen. Es gebe neue Ansätze und neue Chancen. Sein Wissen wird auch dem Mediziner-Nachwuchs zugutekommen, der hier nach der Ernennung des Marien-Hospitals zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Münster ausgebildet wird.

Krebs sei eine Erkrankung des alternden Menschen, dementsprechend werde es mit Blick auf die zunehmende Lebenserwartung zu einer Zunahme von Krebserkrankungen kommen. Die Onkologie werde in Zukunft mehr Raum einnehmen. "Ich freue mich, dass das Marien-Hospital diesen Weg geht", so Schulze-Bergkamen.

(RP)
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