Video-Aufzeichnung im Netz Duden-Preis geht an den Journalisten Jonas Breng

Wesel · Zum Schutz aller Beteiligten wurden die Weseler Preise für herausragende Beiträge erstmals im kleinen Kreis ohne Publikum verliehen. Eine Video-Aufzeichnung der Veranstaltung steht jetzt im Netz.

 Jury-Vorsitzende Sigrid Baum (v.l.) mit den Preisträgern Tobias Scharnagl, Vivian Pasquet und Jonas Breng sowie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp

Jury-Vorsitzende Sigrid Baum (v.l.) mit den Preisträgern Tobias Scharnagl, Vivian Pasquet und Jonas Breng sowie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp

Jonas Breng hat den Konrad-Duden-Journalistenpreis 2022 gewonnen. Dies teilte Wesel-Marketing jetzt mit. Brengs Artikel „Eine Tochter Indiens“, der im Mai 2020 im „Stern“ erschien, überzeugte die hochkarätig besetzte zwölfköpfige Jury demnach restlos. Das Rennen um Platz zwei war indes ein sehr enges. Vivian Pasquet entschied es mit ihrem Beitrag „Der Feind im Nacken“ („GEO“, August 2020) für sich. Knapp dahinter landete auf Platz drei Tobias Scharnagl mit dem Artikel „Mein Zuhause ist Deutschland, trotz allem“ („Die Zeit“, Juni 2021). Die drei Beiträge stachen aus dem Bewerberfeld mit insgesamt 46 Einsendungen hervor. Sie kamen aus ganz Deutschland und waren in renommierten Medien veröffentlicht worden.

Breng erzählt in seinem Text die wundersame Geschichte von Baby Sita, das 40 Zentimeter tief unter der Erde, versteckt in einem Tonkrug, gefunden wurde. Lebendig. Ort des Geschehens ist die nordindische Stadt Bareilly. Die Protagonisten der Geschichte – ein Wachmann, ein Arzt, ein hochrangiger indischer Politiker und seine älteste Tochter – haben einen ganz individuellen Blick auf die Geschehnisse. Gelungene Perspektivwechsel, der Bezug zu gesellschaftlich relevanten Themen wie die Rolle der Frau und der künstlerische, aber präzise Umgang mit der deutschen Sprache, machten Jonas Breng zum verdienten Sieger, betonte Sigrid Baum, Jury-Vorsitzende und Vorsitzende des Presseclubs Niederrhein in ihrer Laudatio.

Verliehen wurde der Konrad-Duden-Journalistenpreis zum sechsten Mal. Die Konkurrenz war gewohnt stark. Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zeigte sich in ihrem Grußwort begeistert darüber, wie das ohnehin hohe Niveau des Preises seit der Premiere in 2012 von Mal zu Mal wachse. „Diese Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren zeigt, welchen Stellenwert der Konrad-Duden-Journalistenpreis deutschlandweit mittlerweile hat“, sagte Westkamp.

Anders als gewohnt war in diesem Jahr der Rahmen der Veranstaltung. Zum Schutz aller Beteiligten wurde die feierliche Preisverleihung im kleinen Kreis ohne Publikum vorgenommen. Und doch kann jeder Intesessierte den besonderen Tag nun miterleben. Er wurde in einem etwa 30-minütigen Video festgehalten, das im Internet unter www.bit.ly/KDJ2022 abgerufen werden kann. Moderiert wurde das Format von der Poetry-Slammerin Sandra Da Vina. Musikalische Beiträge lieferte das Scala-Jazz-Trio. Umfassende Informationen zum Konrad-Duden-Journalistenpreis und die Gewinnerbeiträge in voller Länge sind zudem im Internet unter www.wesel.de/journalistenpreis zu finden.

Zu Ehren des Rechtschreib-Papstes Konrad Duden, der am 3. Januar 1829 auf Gut Bossigt in Lackhausen geboren wurde und am Weseler Gymnasium, das heute seinen Namen trägt, Abitur machte, verleiht die Stadt Wesel gemeinsam mit dem Presseclub Niederrhein sowie dem Dudenverlag den Konrad-Duden-Journalistenpreis an den journalistischen Nachwuchs Deutschlands. Seit der Einführung 2012 entwickelte sich der Weseler Journalistenpreis zu einer begehrten Auszeichnung für herausragende sprachliche Berichterstattung. Print, Online, Hörfunk oder Fernsehen – gute Inhalte mit einer korrekten Sprache sind ausschlaggebend für erfolgreiches Abschneiden beim Duden-Journalistenpreis. Vergeben werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 3500 Euro. Platz eins ist mit 2000 Euro dotiert, Platz zwei mit 1000 und Platz drei mit 500 Euro. Die nächste Verleihung findet 2024 statt.

(RP)
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