Impfungen von Erziehern im Kreis Wesel Mühsam ernährt sich der Impfling

Meinung | Kreis Wesel · Der Kreis plant die Impfungen von Lehrern und Erziehern. Das ist gut, aber sollte man nicht zunächst die über 80-Jährigen gegen Covid-19 immunisieren?

 Erzieherin Ute Ferdenhert betritt die mobile Impfeinheit in Alpen.

Erzieherin Ute Ferdenhert betritt die mobile Impfeinheit in Alpen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

In NRW haben 5,5 Prozent der Bürger die erste Impfung gegen Covid-19 bekommen. Die meisten von ihnen dürften aus der höchsten Prioritätsgruppe kommen. Es ist gut, dass zumindest die Seniorenheime im Kreis Wesel nun weitgehend immunisiert sind. Aber es hat zu lange gedauert. Die Zahl der Geimpften ist nach mehr als zwei Monaten Impfkampagne zu niedrig. Ein bundesweites Problem. Dass der Kreis nun mit den Impfungen von Erziehern und Lehrern beginnt, erscheint richtig. Allerdings ist dies auf Landesebene geplant worden, um den Astrazeneca-Impfstoff, der ursprünglich nur für unter 65-Jährige empfohlen war, sinnhaft einzusetzen. Nun ist besagter Impfstoff aber auch für über 65-Jährige frei und man fragt sich schon, ob es nicht klüger wäre, zunächst die über 80-Jährigen zu Ende zu impfen. Denn sie sterben nach wie vor als erstes an einer Covid-19-Erkrankung. Die Impfungen brauchen nicht nur mehr Tempo, sondern auch mehr Weitblick in der Auswahl der Impflinge. Die ernähren sich nach wie vor mühsam.