Wesel Knebel und Combo in Top-Form

Wesel · Gut wie eh und je: Mit ihrem Programm "Der Letzte macht dat Licht aus" rissen Herbert Knebel und seine Affenbande die Fans im zweimal ausverkauften Bühnenhaus zu Beifallsstürmen hin. Der Hit: Knebel im Elvis-Kostüm.

 Die Comedy-Urgesteine Herbert Knebel, der Trainer am Schlagzeug, Ozzy Ostermann und Ernst Pichel (v.l.) gaben im Bühnenhaus mal wieder alles. Die Fans erklatschten sich zwei Zugaben.

Die Comedy-Urgesteine Herbert Knebel, der Trainer am Schlagzeug, Ozzy Ostermann und Ernst Pichel (v.l.) gaben im Bühnenhaus mal wieder alles. Die Fans erklatschten sich zwei Zugaben.

Foto: Ekkehart Malz

"Der Letzte macht dat Licht aus." Das klingt fast so gut, wie "Vom Winde verweht" oder "Sie wissen nicht, was sie tun". Herbert Knebel und seine Affenbande wissen ganz genau, was sie tun und dass bei ihnen noch lange nicht das Licht aus geht, bewiesen der "Alläng Delong aus Altenessen" und seine Mannen mit ihrem neuen Programm im ausverkauften Bühnenhaus. Gleich zweimal hintereinander trat die schräge Ruhrpott-Combo in der Hansestadt auf und lieferte "Dönekes" am laufenden Band.

Liebeserklärung an Essens Bahnhof

"Der Letzte macht dat Licht aus" ist schon das 12. Programm. Bevor man sich wundern konnte, dass den Comedy-Urgesteinen auf der Bühne immer wieder etwas Neues einfällt, war man schon mitten drin in den wildesten Erzählungen aus dem Pott. Knebels Affentheater mit dem chronisch unterbelichteten Trainer, Ozzy Ostermann, dem "Womanizer" vor dem Herrn, und Ernst Pichel alias "Alfi" unterstützte Herbert nicht nur musikalisch, sondern mischte auch sonst kräftig mit, wenn Uwe Lyko im längst Kult gewordenen Outfit mit Hosenträgern, Hornbrille und Kappe zur Höchstform auflief. Eine Grammatik, die jeden Deutschlehrer in die Verzweiflung treibt, gehört ebenso zu seinen Markenzeichen wie die altmodische Kleidung und die linkische Körpersprache.

Man konnte Knebel unter anderem erleben bei einem Ausflug ins "Starbucks" und dem vergeblichen Versuch, einen ganz normalen Kaffee zu bestellen. Der Italienurlaub im nach Benzin, Nikotin und gekochten Eiern miefenden Auto wurde zur Belastungsprobe für Geruchszellen und Nerven. Kein Wunder, dass Herbert lieber zu Hause in seinem geliebten Essen bleibt, dessen Hauptbahnhof für ihn mehr Charme hat als die Copacabana.

Das Fernweh seiner Ehefrau Guste quittierte Herbert lapidar mit "Hau mich doch ab mit Argentinien" frei nach dem Musical Evita. Musik gehört zur Knebel-Show wie die Butter aufs Brot. Herbert und sein Affentheater hatten jede Menge Coversongs im Gepäck. Unbestrittener Höhepunkt war Knebels Auftritt im weißen Elvis-Anzug, der auf seltsame Weise mit dem schwarzen Kassengestell auf der Nase und der Kappe auf dem Kopf kollidierte. Das Publikum erfuhr, dass der "King" seinen berühmten Anzug einst in Heidelberg von Herbert nur geliehen hatte.

Konfirmationsanzug für den King

"Das war mein Konfirmations-Anzug", beteuerte Knebel unter dem Jubel der Fans. Die Zeit der "engen Buxen" mag für den prominentesten Rentner des Ruhrgebiets vorbei sein. Den Zenit in Sachen Komik und Unterhaltung hat er noch längst nicht überschritten.

(krsa)
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