Wesel Klotz: "FH ist eng verzahnt mit Wesel"

Wesel · Maßgeblicher Besuch wird heute Abend bei der Sitzung des FH-Arbeitskreises Wesel im Tannenhäuschen erwartet. Gründungspräsidentin Prof. Dr. Marie-Louise Klotz stellt die neue Fachhochschule Rhein-Waal und ihre Ziele vor. Dabei wird es, wie Klotz gestern im RP-Gespräch sagte, natürlich auch um die Frage der Studienorte und um die Rolle Wesels gehen. "Wir müssen erst hier, in Kleve und Kamp-Lintfort, laufen lernen", warnt sie vor allzu großen Erwartungen, will gleichwohl "die Wünsche und Bedarfe aufnehmen".

Auf die Schnelle, so Prof. Klotz weiter, sei nichts möglich, was jeder verstehen müsse. Dennoch bleibe Wesel in der weiteren Entwicklung wichtig. Sicher könnten bereits Firmenbesuche für Studenten, Praktika sowie Forschung und Entwicklung Bestandteile einer Zusammenarbeit sein, bevor Wesel ein Studienort werde.

"Haben die Zusage des Ministers"

"Wir sind schon eng verzahnt mit Wesel", bekräftigte die FH-Chefin im Vorfeld der Sitzung die im Zeichen des gegenseitigen Abtastens stehen dürfte. Klotz möchte aus Wesel Studierende für den Start gewinnen und hören, was Stadt und Wirtschaft langfristig bieten können. Das bezieht sich dann auch auf Praktikumsstellen und spätere Arbeitsplätze für Absolventen.

Die Stadt selbst ist gespannt auf die Professorin und übt sich in Geduld. "Wir haben die Zusage von Minister Pinkwart, dass Wesel nicht untergeht", sagte Beigeordneter und Schuldezernent Wolfgang Jung. Prioritäten in Kleve und Kamp-Lintfort würden akzeptiert.

"Es muss unser gemeinsames Ziel sein, dass die neue FH in diesem Jahr mit dem Lehrbetrieb anfangen kann", sagte Jung, meint damit aber nicht Wesel. Er gebe der Etablierung zwei Jahre. Negativbeispiel ist ihm Mülheim, wo Hickhack um ein Grundstück dazu führe, dass es erst eine Zeltlösung geben müsse. Räumlich bleibe es für Weseler Ambitionen dabei, zunächst freie Flächen im neuen Forstamt an der Moltkestraße anzubieten. Das Land ist hier Mieter des Gebäudes, das sich in Besitz der Verbands-Sparkasse Wesel befindet.

Freie Flächen im Weseler Forstamt

Beigeordneter Jung möchte mit Gründungspräsidentin Klotz auch Studienbereiche durchsprechen. Wesel will weiter Ressourcenmanagement in die Waagschale werfen. Hier sei die Kiesindustrie stark interessiert. Ebenso bleibe es im Zusammenspiel mit Byk bei Chemie-Interessen sowie beim Wunsch nach Möglichkeiten für ortsnahe Fortbildung per Meisterstudium. Dabei wolle Wesel, so Jung, "anderen aber keinesfalls auf die Füße treten".

(RP)
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