Hamminkeln Kleines Windrad am Klärwerk lohnt sich nicht

Hamminkeln · Der Bauer aus Steinfurt hat alles gegeben, der Stadt sein mehr als 22 Jahre altes Windrad schmackhaft zu machen, um die zentrale Kläranlage mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen. 5000 Euro wollte er dafür haben. Ein Freundschaftspreis. Doch aus dem Deal wird wohl nichts.

Nachdem nun die Machbarkeitsstudie eines Fachbüros vorliegt, winkt die Verwaltung in der Vorlage für den Betriebsausschuss am Donnerstag, 20. Februar, 16 Uhr, ab. Der kleine Windriese (Nennleistung von 80 kW) mit einem Jahresertrag von rund 70 000 kWh sei zu schwach den gierigen Stromfresser Klärwerk ausreichend zu versorgen. Das verbraucht im Jahr rund 1,5 Millionen kWh Strom. Der relative Winzling schafft lediglich fünf Prozent davon.

So fasst die Verwaltung Windmühlen mit einer Leistung von 600 bis 800 kW ins Auge, die die Hälfte des Strombedarfs auf der Kläranlage liefern. Doch hier müsse die Investition von mindestens einer Millionen Euro gestemmt werden. Um keine Schulden zu machen, wird Richtung Bürgerwindrad gedacht.

Unklar ist auch, ob ein Windriese wegen des nahen Naturschutzgebietes die Chance auf Genehmigung hat. So sollen weitere Grundlagendaten ermittelt, konkrete Schritte, die Geld kosten (Gutachten), aber erst im nächsten Jahr gegangen werden. Ehe sich hier Rotoren drehen, weht der Wind wohl noch länger ungenutzt übers Klärwerk.

(bp)
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