An der Außenkläranlage der Stadt Wesel Stadtwerke saugen Schlamm aus Sickergruben im Wald

Wesel · Aus herabgefallenem Laub und kleinen Ästen hat sich auf dem Grund der Mulden eine Schlammschicht gebildet, so dass Klärwasser nicht ordentlich ablaufen konnte. Nun sind spezielle Saugfahrzeuge im Einsatz.

 Diese Mulde im Wald ist wohl am Wochenende übergelaufen.

Diese Mulde im Wald ist wohl am Wochenende übergelaufen.

Foto: Klaus Nikolei

Ein aufmerksamer Bürger hat am Montag nahe der Diersfordter Außenkläranlage an der Straße Am Jäger eine ungewöhnliche Entdeckung gemacht. Aus einer Art Klärteich muss irgendwie eine braune Flüssigkeit in den nahen Wald geflossen sein. Besagter Bürger rief bei den Stadtwerken an, um das Problem zu melden.

„Über solche Hinweise sind wir immer sehr dankbar“, betont Technik-Chef Henning Wagner auf Anfrage unserer Redaktion. Bei der braunen Flüssigkeit handelt es sich nach Angaben von Wagner um geklärtes Wasser. Doch was genau ist da in Diersfordt passiert?

Seit gut zehn Jahren gibt es in dem Ortsteil eine von insgesamt drei Weseler Außenkläranlagen. Gesäubertes Abwasser läuft, so wie in Bergerfurth auch, in Versickerungsmulden, die an kleine Fischteiche erinnern. „Aus herabgefallenem Laub und kleinen Ästen hat sich auf dem mit Steinen und Kies ausgelegten Grund der Mulden eine Schlammschicht gebildet, so dass das Klärwasser nicht ordentlich versickern konnte und die Mulde wohl am Wochenende übergelaufen ist“, erklärt Wagner. Das müsse man sich so vorstellen, wie wenn man Filterkaffee brüht und zu viel Wasser in den Filter gießt, so dass er überläuft.

Schon in der vergangenen Woche, berichtet Wagner, hätten die Stadtwerke das Saugfahrzeug eines Bocholter Unternehmens für Montag nach Diersfordt bestellt. Am heutigen Dienstag soll die zweite Mulde vom Schlamm befreit werden, am Mittwoch ist das Saugfahrzeug dann in Bergerfurth im Einsatz. Und was ist mit der Außenkläranlage in Bislich? Müssen die Versickerungsmulden denn dort nicht auch von Schlamm befreit werden, um ein Überlaufen zu verhindern? Nein, erklärt Henning Wagner: „Dort wird das geklärte Wasser direkt in den Rhein geleitet.“

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