Investition von 16 Millionen Schermbecker Kläranlage wird weiter modernisiert

Schermbeck · Gerade entsteht am Grund eines ausgedienten Beckens ein komplett neues Gebäude. Überschüssigem Klärschlamm wird hier bald Wasser entzogen.

 Projektleiter Christian Schwarz auf dem Zugang des neuen Belebungsbeckens.

Projektleiter Christian Schwarz auf dem Zugang des neuen Belebungsbeckens.

Foto: Lippeverband

Der Lippeverband saniert die in den 1970er Jahren in Betrieb genommene Schermbecker Kläranlage und macht sie fit für eine höhere Einwohnerzahl (RP berichtete). Die Kapazität der Anlage steigt von 16.000 Einwohnerwerten auf 18.000 an. Seit Anfang April nun entsteht am Grund eines ausgedienten Beckens ein komplett neues Gebäude. Dort wird bald dem überschüssigen Klärschlamm Wasser entzogen.

„Ziel ist, das Volumen des Klärschlamms zu reduzieren“, erklärt Projektleiter Christian Schwarz. In dem neuen Gebäude läuft der restliche Schlamm, der nach der Abwasserreinigung übrigbleibt, über Siebbänder – so kann das überschüssige Wasser abtropfen. Über Pumpen gelangt der nun festere Schlamm in den Faulbehälter. Anfang 2020 soll das Gebäude fertig sein. „Wir errichten den Neubau in einem nicht mehr benötigten Becken, in erster Linie um Platz zu sparen. Auf den vorherigen Rückbau des Beckens konnten wir dadurch verzichten“, so Schwarz.

Eine ganz neue Aufgabe hat seit Anfang 2019 das bisherige Nachklärbecken übernommen. Es dient nun nicht mehr der finalen Klärung des Abwassers, sondern bildet als Belebungsbecken das Kernstück der biologischen Abwasserreinigung. Hier übernehmen Bakterien und Mikroorganismen die Reinigung des braunen Wassers – je nach Reinigungsstufe in einem belüfteten und einem unbelüfteten Beckenbereich. „In dem runden Becken konnten wir in der Mitte eine zweite Rundmauer errichten. So laufen beide Reinigungsstufen parallel zueinander ab“, erläutert Christian Schwarz. Das neue Belebungsbecken ergänzt zwei viereckige Bestandsbecken, deren Beton in den vergangenen Monaten ebenfalls erneuert worden ist.

Auch bei einem Faulbehälter steht die Sanierung an: Im fünften Bauabschnitt erneuert der Lippeverband die Wärme-Dämmung des bauchigen Turms und modernisiert die Maschinentechnik.

„Aktuell rechnen wir damit, den fünfstufigen Ausbau der Kläranlage und die anschließende Oberflächenwiederherstellung voraussichtlich 2021 mit einem Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro abzuschließen“, blickt Christian Schwarz in die Zukunft.

Seit 2016 saniert der Lippeverband die Anlage in Schermbeck im großem Umfang: Neu gebaut wurden unter anderem zwei große Nachklärbecken – seit 2017 sind sie in Betrieb. Für den Bau musste der Lippeverband das Areal der Anlage Richtung Schermbecker Mühlenbach erweitern. Mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1266 Kubikmeter Wasser ersetzen sie das einstige Nachklärbecken, das am anderen Ende der Anlage stand. Durch die neue Anordnung musste der gesamte Reinigungsablauf und auch der Einlauf in den Schermbecker Mühlenbach neu geplant und umgesetzt werden.

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