Wesel Kirchenkreis sieht sich gewappnet

Wesel · Die Synode des Kirchenkreises Wesel habe am Wochenende ein Signal „großer Einmütigkeit“ ausgesandt, freut sich Superintendent Dieter Schütte. Er sieht seine 14 Gemeinden trotz aller sich abzeichnenden Schwierigkeiten auf einem guten Weg. Das intensiv diskutierte und nun verabschiedete Leitbild sei eine sehr verlässliche Richtschnur für 31 Pfarrer und 43 500 Gemeindeglieder.

Kernpunkte des Leitbildes: vor dem Hintergrund sinkender Kirchensteuereinnahmen soll die pfarramtliche Versorgung sichergestellt werden und die kirchlichen Arbeitsbereiche „weitgehend erhalten“ bleiben. Es werde absehbar keinen Stellenabbau geben. „Die sozialen Probleme werden größer. Somit steigen die Anforderungen, Menschen erforderliche Hilfestellungen zu geben“, so Schütte.

Finanziell steht der Kirchenkreis auf solidem Fundament. Im zurückliegenden wie wohl auch im laufenden Jahr gab’s ein Plus in der Kasse. Auch 2009 sei der Etat ausgeglichen, ohne die Rücklage angreifen zu müssen. Dann aber, so der Superintendent, rechne man aufgrund der Demografie und der Steuergesetzgebung mit einer jährlichen Einbuße von einem Prozent.

„Das ist bei rund acht Millionen Euro eine spürbare Größe“, so Schütte. „Wir müssen versuchen, mit der Schere umzugehen.“ Anders als anderswo in der Rheinischen Landeskirche, die bis 2030 mehr als die Hälfte ihrer Pfarrerstellen auf dann noch 800 reduzieren will, wird sich der Verlust an Theologen im Kirchenkreis Wesel im Rahmen halten. Schütte rechnet mit unverändertem Stand in den nächsten fünf Jahren und einem Verlust von zwei bis drei Pfarrerstellen bis 2020. „Bei uns gibt’s keinen Überhang und somit keinen Handlungsdruck“, so Schütte. Es bleibe genügend Zeit und Raum für kreative Wege aus der Problemzone. „Die wollen wir nicht verordnen, sondern mit den Gemeinden gemeinsam beschreiten“, sagt Schütte. Ziel sei, die Ungleichheit in der Größe einzelner Gemeinden zu beheben.

Aufgeschlossen sei man dem Wunsch des Kirchenkreises Kleve, „eine gemeinsame Verwaltung an zwei Standorten“ zu bilden. „Das ließe sich aufgrund der sehr ähnlichen Strukturen sehr gut machen“, so die Einschätzung im Lutherhaus.

(RP)
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