Hamminkeln Kirchen-Sanierung kommt gut voran

Hamminkeln · In der Pfarrkirche St. Pankratius in Dingden laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Ein Gerüst füllt momentan den gesamten Innenraum aus. So kann auf mehreren Etagen am nun auch innen spitz zulaufenden Dach gearbeitet werden.

 Ein Gerüst füllt fast den gesamten Innenraum der Kirche aus. Auf Etage eins hat man einen guten Blick auf die momentan verpackte Orgel.

Ein Gerüst füllt fast den gesamten Innenraum der Kirche aus. Auf Etage eins hat man einen guten Blick auf die momentan verpackte Orgel.

Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

Ungewohnte Akustik in der St. Pankratius-Kirche in Dingden: Dort wo sonst die Orgel erklingt und die Gemeinde gemeinsam singt, sind momentan für eine Kirche eher ungewöhnliche Laute zu hören: Baulärm, und das gleich auf mehreren Etagen. Denn auch wenns von außen kaum zu sehen ist: In der St. Pankratius-Kirche wird seit Monaten kräftig gearbeitet. Bekanntlich fiel direkt nach Ostern der Startschuss für die Sanierung des Gotteshauses, viele helfende Hände der Gemeinde halfen damals dabei, die Kirche auszuräumen (RP berichtete).

Doch leer ist die Kirche momentan ganz und gar nicht. Der Grund: Ein großes Baugerüst, das sich über drei Etagen erstreckt, "schmückt" das Innere des Gotteshauses. An allen Ecken wird gearbeitet. Das Seitenschiff beispielsweise zeigt sich bereits in völlig neuer Optik. Denn die drei vorher hier befindlichen Beichtstühle sind verschwunden. "Es wird einen neuen Beichtraum geben", sagt Architekt Peter Kemper vom zuständigen Architekturbüro Feja & Kemper. Der wird, tritt man durch die Haupteingangstür, an der linken Seite entstehen.

Das ist nicht die einzige Neuerung. Bekanntlich rückt der Altar in die Mitte. "Die Gemeinde wird sich um den Altar versammeln", erklärt Pastor Ludger Schneider den theologisch motivierten neuen Platz. Die Kirchenbänke werden dann darum angeordnet. "Man nimmt schon wahr, dass man ein ganzes Stück näher an der Gemeinde ist", sagt Kemper, als er mit Pastor Schneider auf dem bereits angedeuteten Altar-Podest steht. Der Chorraum, wo der Altar momentan gut geschützt auf dem Umzug ins Kirchenschiff wartet, wird im Wesentlichen leer bleiben, der bislang völlig abgekoppelte Turm so durch die freie Achse integriert.

 Pastor Ludger Schneider (l.) und Architekt Peter Kemper stehen an der Stelle im Kirchenschiff, an der bald der Altar stehen soll.

Pastor Ludger Schneider (l.) und Architekt Peter Kemper stehen an der Stelle im Kirchenschiff, an der bald der Altar stehen soll.

Foto: Bosmann

Momentan braucht man jedoch noch ein wenig Vorstellungskraft, um die später entstehende Raumwirkung zu erahnen. Denn aktuell versperrt unter anderem ein Aufzug in der Mitte der Kirche die Sicht.

Der führt geradewegs das Gerüst hinauf. "Hier wird gerade auf drei Etagen die neue Decke aufgebaut", erklärt der Architekt. Das Dach ist bereits, bis auf einen winziges Stück, an dem die Arbeiter noch zugange sind, komplett gedämmt worden. "Alles, was man energetisch machen kann, machen wir natürlich", sagt der Architekt. Auch die Vertäfelung ist fast vollständig fertig.

Was entsteht, ist eine völlig neue Optik. Denn die zuvor abgehangene Decke läuft nun auch innen, analog zur Dachform außen, spitz zu. Vom Boden bis zur Decke beträgt die Höhe nun 17,6 Meter. "Momentan werden Trockenarbeiten erledigt, in Kürze wird der Maler dazustoßen", erklärte der Architekt. Die Kirche wird dann von innen in einem einheitlichen Weiß erstrahlen.

"Schon eine tolle Wirkung, das wird schön", sagte Pastor Schneider. Trotz Höhenangst, wagte er sich gestern erstmals auf die oberste Etage des Gerüsts in 12,5 Meter und nutzte die einmalige Chance, seine Kirche aus einer anderen Perspektive zu sehen. Der aktuelle Stand der Renovierung kann im Internet verfolgt werden: www.mariafrieden-hamminkeln.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort