Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche vorgestellt Kirchengemeinde Gahlen bietet Schutz vor sexueller Gewalt

Gahlen · Die Kirchengemeinde Gahlen hat auf ihrer Versammlung unter anderem ein Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche präsentiert. Ein vierköpfiges Team kümmert sich um einige Präventionsmaßnahmen. Was alles dazugehört.

 Im Rahmen der Gemeindeversammlung stellte der Presbyter Henning Horstkamp (l.) das Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt vor.

Im Rahmen der Gemeindeversammlung stellte der Presbyter Henning Horstkamp (l.) das Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt vor.

Foto: Helmut Scheffler

Im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst haben die beiden Bezirke der Evangelischen Kirchengemeinde Gahlen im Beisein der beiden Pfarrer Christian Hilbricht (Bezirk I: Gahlen-Dorf) und Reinhard Harfst (Bezirk II: Hardt) in der Friedenskirche eine Gemeindeversammlung veranstaltet. Diese konnte auch online verfolgt werden.

Klar wurde: Das neue Schlüsselkonzept soll auch einen Beitrag zum Schutzkonzept gegen sexuelle Gewalt leisten. Ein entsprechendes Rahmenkonzept hat die Kirche im Rheinland auf 22 Seiten zusammengefasst. Der Presbyter Henning Horstkamp stellte Maßnahmen in der Kirchengemeinde Gahlen vor. Ein vierköpfiges Team um den Jugendleiter Patrick Potthast kümmert sich um einige Präventionsmaßnahmen, um Kindern und Jugendlichen einen sicheren Raum im kirchlichen Bereich zu bieten. Mit einer Risikoerfassung aller Räume wurde bereits begonnen. Jugendleiter und weitere leitende Personen müssen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Die Kosten werden übernommen. Von den Leitungsfunktionsträgern muss außerdem eine Selbstverpflichtung unterschrieben werden. Sie beinhaltet auch die Verpflichtung, beobachtete Anzeichen für eine sexuelle Gewalt unverzüglich zu melden.

Draußen soll die Beleuchtung verstärkt werden, um dunkle Ecken zu vermeiden. In den Jugendräumen werden die Telefonnummern mehrerer Personen ausgehängt, an die sich betroffene Kinder und Jugendliche wenden können. Mit einer dieser Nummern erreicht man eine externe Person im Kirchenkreis Dinslaken. Zum Thema Schutzkonzept wird es für die Erwachsenen noch eine Schulung geben. Für Jugendliche gab es diese bereits.

Die Versammlung begann indes mit einer Rückschau auf das Gemeindeleben in der Corona-Zeit. „Es war eine schwierige Zeit“, stellte Pfarrer Harfst fest. „Aber es ist trotzdem viel geschehen.“ Es gab Gottesdienste auf der Wiese und Online-Gottesdienste und -Andachten. Die Fenster-Aktion zur Adventszeit lief online. Beide Kirchen wurden regelmäßig zu Fernsehstudios. Konfirmationsunterricht wurde online erteilt. „Ich war erstaunt, was man alles mit der Gemeinde unternehmen konnte“, sagte Harfst. „Dafür gilt mein tiefstes Dankeschön.“

Ein konkreter Fall eines Verstoßes gegen die Kirchenordnung der Evangelischen Kirche im Rheinland nahm Pfarrer Hilbricht zum Anlass, um auf den Paragrafen 57 der Kirchenordnung zu verweisen. Dieser Paragraf sieht vor, dass dann, wenn ein Mitglied der Kirchengemeinde eine Amtshandlung von einer oder einem anderen Ordinierten als der zuständigen Pfarrerin oder dem zuständigen Pfarrer wünscht, dies deren oder dessen Zustimmung bedarf. Sie darf nur verweigert werden, wenn die Amtshandlung nicht zulässig ist oder wenn sie das gedeihliche Zusammenleben in den Kirchengemeinden gefährdet.

In den Jahren 2020 und 2021 fanden keine Jubiläums-Konfirmationen statt. Die sollen in diesem Jahr nachgeholt und zusammen mit den Jubiläums-Konfirmationen des Jahres 2022 im Rahmen von Open-air-Gottesdiensten gefeiert werden. Am Pfingstmontag, 6. Juni, feiern die Konfirmanden der Jahre 1995 bis 1997 ihre Silberkonfirmation und die Konfirmanden der Jahre 1970 bis 1972 ihre Goldkonfirmation um 10.45 Uhr an der Dorfkirche. Der Gottesdienst für die Konfirmanden der Jahre 1960 bis 1962 (diamantene Konfirmation) und für die Konfirmanden der Jahre 1955 bis 1957 (eiserne Konfirmation) beginnt um 15 Uhr. Die Jubiläums-Konfirmationen auf der Hardt sollen am 28. August an der Friedenskirche stattfinden. Nach Ostern werden die Einladungen verschickt. Gesucht werden noch Helfer, die bei der Vorbereitung der Feiern mitwirken.

„Wir sind dabei, den Friedhof langfristig umzugestalten“, begann der Friedhofskirchmeister Dirk Fröscher seinen Bericht über den Friedhof. Rasengräber seien auf dem Vormarsch. Die herkömmlichen Gräber würden nicht mehr so gut angenommen, Urnengräber aber umso mehr. Eine Online-Teilnehmerin der Versammlung bat um die Beseitigung der Sturmschäden und um Kontaktaufnahmen von Besitzern verwahrloster Grabstellen. „Wir sind dabei“, teilte Fröscher mit. Es sei allerdings häufig sehr schwierig, die entsprechenden Adressen ausfindig zu machen.

Für die Gemeindehäuser in Gahlen und auf der Hardt wird auf Beschluss des Presbyteriums vom Februar 2022 eine neue digitale Schließanlage installiert. Nico Wischerhoff erläuterte die Chip-Anlage, die nur bestimmten Personen das Betreten bestimmter Räume erlaubt. Innen erhalten die Türen einen Knauf, der eine jederzeitige Flucht ermöglicht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort