Wesel Kinder-Betreuung von 6 bis 20 Uhr polarisiert stark

Wesel · Mit einem Betreuungsangebot von morgens 6 bis abends 20 Uhr will der Lebenshilfe-Kindergarten Kiek in den Busch ab Sommer 2016 vor allem auch Mitarbeitern des nahen Evangelischen Krankenhauses, das den Neubau finanziert und an die Lebenshilfe vermietet, helfen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen (RP berichtete). Und das Thema schlug ein: Die Information hat im sozialen Netzwerk Facebook knapp 12.000 Personen erreicht. Mehr als 30 Mal wurde der Bericht geteilt, mehr als 25 Kommentare gab es dazu.

Hier ein Auszug: "Wir brauchen keine Kitaplätze, wir brauchen Löhne, so dass ein Gehalt ausreicht, um eine Familie zu ernähren", schreibt eine Userin. Eine andere pflichtet ihr bei: "Das geht gar nicht! Die Kleinen werden herumgereicht und weggegeben - das finde ich ganz schlimm. Sie sollten die meiste Zeit Zuhause sein und nicht anders herum! Und wenn ich das nicht will, muss ich keine Kinder bekommen."

Diese und ähnliche Aussagen wiederum werden von anderen Diskussionsteilnehmern kritisiert. "Ich finde es ziemlich scheinheilig, Mütter dafür zu verurteilen, dass sie eine flexible Kita begrüßen. Ich kann als Krankenschwester nicht im Tagdienst arbeiten, weil mir die Betreuung meiner Kinder in der Zeit von 16 bis 18 Uhr fehlt. Könnte ich sie um 13 Uhr zur Kita bringen, würde mein Mann sie um 18 Uhr abholen. Meine Kinder wären nicht länger in der Betreuung als die meisten anderen."

Eine weitere Leserin ist der gleichen Meinung. Sie schreibt: "Die meisten Kitas sind mit den Öffnungszeiten hier echt hinterwäldlerisch. In den Großstädten gibt es schon 24-Stunden-Kitas. Und ich denke nicht, dass viele es nutzen, um ihre Kinder abzuschieben, sondern sie müssen es leider wegen der Arbeitszeiten." Eine weitere Diskussionsteilnehmerin ergänzt: "Eine super Sache, so können Mütter nun Kind und Karriere flexibler unter einen Hut bekommen. Es soll ja auch Frauen geben, die beides wollen. Das unterstützt alle berufstätigen Frauen ungemein. Viele fangen früh an oder haben längere Arbeitszeiten, die von den normalen Kindergartenöffnungszeiten nicht abgedeckt werden. Daumen hoch!" Und noch eine Userin findet das neue Angebot prima. "So haben auch Mütter die Möglichkeit im Spätdienst zu arbeiten, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Es gibt immer Lebenssituationen, in denen Eltern arbeiten müssen. Wenn mal mehr Firmen so etwas anbieten würden."

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(kwn)
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