Schermbeck Kein Weihnachtshaus in diesem Jahr

Schermbeck · Der Gemeindemarketing-Verein Wir sind Schermbeck hat entschieden, dass es 2012 kein Weihnachtshaus geben wird. Grund dafür ist die Erkrankung des ersten Vorsitzenden. Wie es weiter geht, ist unklar. Die Werbegemeinschaft sucht indes weiter Darsteller für ihr altertümliches Fest.

 Neun Jahre lang wurde das mächtige Gebäude (7,50 Meter hoch, 8,20 Meter breit) vor dem Schermbecker Rathaus aufgebaut. Es entwickelte sich zu einem echten Hingucker und damit auch zu einem Werbeträger.

Neun Jahre lang wurde das mächtige Gebäude (7,50 Meter hoch, 8,20 Meter breit) vor dem Schermbecker Rathaus aufgebaut. Es entwickelte sich zu einem echten Hingucker und damit auch zu einem Werbeträger.

Foto: Malz

Es war eine schöne Tradition. Jedes Jahr wurde in Schermbeck das Weihnachtshaus vor dem Rathaus aufgebaut. Geschäftsleute übernahmen Patenschaften über die 24 Türchen und stifteten Preise, die dann an den Wochenenden im Dezember öffentlich verlost wurden. Schnell entwickelte sich das Haus zu einem echten Hingucker und damit auch zu einem Werbeträger für Schermbeck. Und nicht nur das: Im Rahmen des Weihnachtsdorfes und des Marktplatzes der Hilfe traf man sich im Advent zum besinnlichen Zusammensein. Es gab Stände, Fackeln, Kerzen und Deko — und bis 2011 auch Musik.

2012 wird es vieles von alledem nicht mehr geben. Nachdem die Gagu-Zwergenhilfe und die Werbegemeinschaft bereits im März angekündigt hatten, ein altertümliches Fest ("Die gute alte Weihnachtszeit") statt einen traditionellen Weihnachtsmarkt zu veranstalten (die RP berichtete mehrmals), fällt in diesem Jahr auch noch das Weihnachtshaus weg. Der Grund dafür ist traurig wie verständlich. "Unser Vorsitzender ist schwer erkrankt. Er war der Macher, diese Aufgaben können und wollen wir gar nicht übernehmen", sagt Thomas Aehling, Schatzmeister des Gemeindemarketing-Vereins "Wir sind Schermbeck", auf Anfrage.

"Wir sind Schermbeck" hat das Weihnachtshaus vor fünf Jahren von der Firma Wirtz Design übernommen. Firmenchef Oliver Wirtz und sein Vater Winfried hatten das Haus vor neun Jahren gekauft. Es entstand nach Plänen der Schermbecker Firma König. Seitdem wurde das mächtige Gebäude (7,50 Meter hoch, 8,20 Meter breit) Jahr für Jahr vor dem Rathaus aufgebaut.

Dass es in diesem Jahr nicht so sein wird, das ist dem Marketingverein gewiss nicht leicht gefallen. "Aber letztendlich hatten wir keine andere Wahl", sagt Aehling und ergänzt: "Wir müssen schauen, wie es mit dem Verein weiter geht. Im Moment ist alles auf Sparflamme."

Auch bei der Werbegemeinschaft und der Gagu-Zwergenhilfe läuft noch nicht alles rund. Man ist aber zuversichtlich, dass das altertümliche Fest "Die gute alte Weihnachtszeit" ein Erfolg wird. Wie Wolfgang Lensing, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, jüngst in der RP verkündete, machen alle Geschäftsleute mit und haben auch länger geöffnet. "Das ist klasse", sagt Lensing. Gesucht werden aber immer noch weitere Darsteller, die die Mittelstraße am 15. Dezember in längst vergessene Zeiten verwandeln. Töpfer und Ziegler soll es geben. Auch Bierkutscher und Holzschuhmacher sollen die Besucher begrüßen. Zum Hintergrund: Ursprünglich war ein zweitägiges Fest geplant. Da die Veranstalter aber erst einmal abwarten möchten, wie es ankommt, wird es nur am 15. Dezember ein Programm geben.

(jul)
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