Schermbeck Kein Religionsunterricht – Eltern protestieren

Schermbeck · Weil eine Lehrerin abgezogen wurde, hat die Gemeinschaftsgrundschule nun zu wenig Fachpersonal.

Der landesweite Trend knapper werdender Lehrerzuweisungen macht auch vor Schermbeck nicht Halt. Das bekommen derzeit auch einige Kinder der Gemeinschaftsgrundschule zu spüren. Die Eltern betroffener Schüler meldeten gestern ihre Proteste an. Genauer gesagt geht es um den Religionsunterricht für solche Kinder der Klassen vier, die nicht getauft sind. Diese Kinder hatten in den ersten drei Schuljahren Religionsunterricht. In der vergangenen Woche wurde eine der beiden Religionslehrerinnen abgeordnet. Die nicht getauften Kinder wurden daraufhin im Hausaufgabenraum betreut.

"Das finden wir Eltern nicht in Ordnung", teilte eine Mutter unserer Zeitung mit. Die Eltern der nicht getauften Kinder möchten erreichen, dass ihre Kinder auch in den letzten Monaten bis zu den Sommerferien Religionsunterricht erhalten, nicht zuletzt im Hinblick auf einen denkbaren Wechsel zu einer weiterführenden konfessionellen Schule. Man befürchtet, dass es Schwierigkeiten geben könnte, falls eine Religionsnote auf dem Zeugnis fehlen wird.

"Das ist nur eine Übergangsregelung", teilte Schulleiterin Resi Münnich-Zuckermann gestern im Gespräch mit unserer Zeitung mit. Ein Antrag auf Zuweisung einer Fachkraft für den Religionsunterricht zum neuen Schulhalbjahr ab 1. Februar sei umgehend gestellt worden. Bis dahin, also nur noch zwei Wochen lang, muss die Beaufsichtigung außerhalb des Religionsunterrichtes weiterhin für die Handvoll Kinder so erfolgen wie in der vergangenen Woche. Ökumenischer Religionsunterricht wird an der Gemeinschaftsgrundschule nicht praktiziert. Dazu müsste erst ein Beschluss der Schulkonferenz herbeigeführt werden. Eine Zuweisung der Kinder zum Unterricht der einzigen Religionslehrerin ist aus anderen Gründen nicht möglich.

Dann würden mehr als 30 Schüler zu unterrichten sein. Das geht auch nicht. "Wir bemühen uns um Abhilfe", hofft die Schulleiterin auf eine baldige Beendigung des Engpasses.

Im Gespräch klang allerdings durch, dass die Lösung aber nicht vom guten Willen der Gemeinschaftsgrundschule abhängig ist. Es fehlt vielmehr an Religionslehrern. Spätestens in der übernächsten Woche wird Münnich-Zuckermann nach Erörterungen mit der Schulpflegschaft und dem Kollegium per Elternbrief die Eltern über denkbare Verfahrenweisen informieren.

(hes)
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