Kees Cuypers und Nikolaus Winkelhausen in Diersfordt So lief das musikalische Abenteuer in der Schlosskirche

Diersfordt · Kees Cuypers und Nikolaus Winkelhausen begeisterten in Diersfordt an einem einmalig atmosphärischen Aufführungsort. Das war beim Heimspiel der beiden los.

 Kees Cuypers (li.) und Nikolaus Winkelhausen vor dem Altar und unterm Weihnachtsstern begeisterten als Gitarrenduo in der proppenvollen Diersfordter Schlosskirche.

Kees Cuypers (li.) und Nikolaus Winkelhausen vor dem Altar und unterm Weihnachtsstern begeisterten als Gitarrenduo in der proppenvollen Diersfordter Schlosskirche.

Foto: Thomas Hesse

  “Entwickelt sich die Schlosskirche Diersfordt zum Ort höchster Gitarrenkunst?“, fragen die Veranstalter in ihrer Ankündigung. Da ist was dran, denn die charmante, kleine und akustisch sehr gute Kirche ist ein Aufführungsort im Grünen, der schon an sich eine Marke ist. Das Publikum sagt deutlich „Ja“ dazu – zu urteilen nach dem Zulauf im restlos besetzten Kirchlein und dem langanhaltenden Beifall mit der Folge mehrerer Zugaben.

Nach den internationalen Gitarristen Ulf Wakenius und Martin Taylor im Oktober ging es jetzt weiter mit einem Heimspiel sehr guter Musiker. Die beiden Gitarristen Kees Cuypers und Nikolaus Winkelhausen setzten ein weiteres musikalisches Highlight in Bezug auf Gitarrenmusik. Als Duo gingen sie auf die abenteuerliche Reise der Improvisationen. Es war ein Klangfest und ein schönes Bild: ein Duo unter der Kanzel und vor erleuchtetem Weihnachtsstern. Die Evangelische Kirchengemeinde Bislich–Diersfordt–Flüren als Veranstalter kann zufrieden sein.

Man rückt zusammen in den Kirchenbänken, schaut sich um und ist angetan vom Raum, der eine gewisse Pracht ausstrahlt. Plötzlich ist Bewegung zu spüren, denn die beiden Musiker kommen aus dem Beichtstuhl, der so etwas wie ihre Kurzzeitgarderobe ist, und treten vor den Altar. Das ist Publikum sitzt in Reichweite, mehr Nähe geht nicht. Ein kurzes Nachstimmen der Instrumente, weil die Temperaturunterschiede an diesem kühlen Sonntag groß sind, dann geht es los. Man schaut direkt auf die flinken Finger, mehr Wohnzimmerkonzertatmosphäre geht nicht. Die beiden Routiniers stimmen sich und die Zuhörer mit den ersten schleppenden Bluesakkorden ein. Dann folgen Tempowechsel zum Warmwerden. Man merkt, dies hier ist wirklich ein guter Ort. Und es blieb ein guter Ort für ein außergewöhnliches Gitarrenkonzert. Kees Cuypers und Nikolaus Winkelhausen spielten in der heimeligen Schlosskirche ein vielseitiges Gitarrenkonzert. Zwei Charaktere, der Ältere und der Jüngere, der eine bluesig, der andere rockiger, dann wieder jazzig-verspielte Töne, die einen Klangteppich weben und Akkorde im Meditativen münden lassen – die Kombination ergab viele genutzte Möglichkeiten für Improvisationen.

 Kees Cuypers und Nikolaus Winkelhausen hatten in Diesfordt auch ein Heimspiel. Ersterer ist den meisten Weselern als Gitarrist der Gruppe Lanko bekannt. Musikalisch sehr erfolgreich war er auch mit Fritz Kids, Kimono Code, im Bereich Werbemusik, sowie in der Young People Big Band. Nikolaus Winkelhausen startete mit der Schülergruppe The Shed und wurde schnell zum Tourneemusiker von Cosmo Klein, Fewjar, aktuell ist er als Co-Writer zusammen mit der Paula Carolina Band und Student der renommierten Pop Akademie Mannheim.

(thh)
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