Für Starkregen gewappnet Kanalnetz: Entwarnung in Mehrhoog

Mehrhoog · Die Stadt als Kanalnetzbetreiber hat ausreichend vorgesorgt. Für besagte Jahrhundertereignisse muss sich jeder Hausbesitzer zusätzlich wappnen.

 Im Ausschuss ging es um die Kanäle.

Im Ausschuss ging es um die Kanäle.

Foto: hn-

Es war 2016, als es nach zwei Starkregenereignissen Land unter in Hamminkeln und auch in Mehrhoog hieß. Gleich zwei Jahrhundertereignisse in kurzer Zeit, so etwas hatte es noch nie gegeben. Unter anderem führten die nassen Keller im Straßendorf zum Zweifel an der Dimensionierung des Kanalnetzes und der Funktion der Pumpen am Betriebspunkt im Dorf. Folge war eine Untersuchung des Ingenieurbüros Reinhard Beck, deren Ergebnisse am Mittwochabend im Bauausschuss vorgestellt wurden.

Die Aussagen waren beruhigend, zumindest was die Größenordnung statistisch durchgerechneter schlimmster Regenereignisse alle 20 Jahre betrifft. Die Stadt als Kanalnetzbetreiber hat demnach ausreichend vorgesorgt. Für besagte Jahrhundertereignisse muss sich jeder Hausbesitzer zusätzlich wappnen – Stichworte Abdichtung, geschützte Lichtschächte oder Rückstauklappen, die übrigens nach Kenntnis des Fachmanns oft zu wenig oder nie gewartet und so ihrer Funktion beraubt werden.

Allerdings gibt es in Mehrhoog Verbesserungspotenzial. Das Thema aber wurde nur angerissen, ein Sanierungskonzept war nicht der Auftrag der Experten. So gibt es allein 22 Überstauschächte, die kontrolliert oder verbessert werden sollten. Am Kiefernweg und an der Meisenstraße sind beispielsweise solche kritischen Schächte. Ansonsten aber wurde Entwarnung für Mehrhoog gegeben. Das betrifft die Dimension der Kanäle ebenso wie die des Netzes, selbst neue Wohngebiete können problemlos an die Entwässerung angeschlossen werden. Dies wurde angesichts der Belastungen der Vergangenheit häufig angezweifelt. Auch die Pumpen am Betriebspunkt sind ausreichend. Die Zuleitung zum Betriebspunkt selbst ist ebenfalls passend. Einen sogenannten Regenschreiber gibt es nur an der Industriestraße in Hamminkeln – zu weit weg von Mehrhoog, insbesondere da Regenereignisse oft lokal begrenzt sind. Bürgermeister Bernd Romanski hat auf die Agenda gesetzt, mehr Regenschreiber und erstmals Messstellen im Kanalnetz zu installieren. Die gesammelten Fakten können dann für Maßnahmen genutzt werden. Die Bemessungsniederschläge, die der Experte für die Berechnungen zugrunde legte, berücksichtigen übrigens den Klimawandel mit gewissen Aufschlägen bei den Daten.

(sep)
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