Wesel Kampf dem ungeordneten Schilderwald

Wesel · Wirtschaftsförderer und Citymanager sollen Unternehmen dazu bewegen, ungenehmigte Hinweise zu entfernen und sich für einheitliche Schilder zu entscheiden. Und: Wildes Plakatieren kann Aufraggeber teuer zu stehen kommen.

 So ist's gut: An der Brüner Landstraße weisen einheitliche Schilder auf Firmen an der Werner-von-Siemens-Straße hin.

So ist's gut: An der Brüner Landstraße weisen einheitliche Schilder auf Firmen an der Werner-von-Siemens-Straße hin.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Nachdem die RP kürzlich im Interview mit City-Manager Thomas Brocker unter anderem auf den ungeordneten Schilderwald am Ortseingang Schillstraße/Am Lippeglacis hingewiesen hatte, ergriff SPD-Fraktionschef Ludger Hovest die Gelegenheit beim Schopfe und bat in einem Schreiben an Verwaltungschefin Ulrike Westkamp darum, das Thema "ungenehmigte Hinweisschilder" im Fachausschuss auf den Tisch zu bringen. Und genau das ist jetzt im Wirtschaftsförderungsausschuss passiert.

 Lieblos aufgehängte Schilder an der Brüner Landstraße/Ecke Friedenstraße soll es bald nicht mehr geben.

Lieblos aufgehängte Schilder an der Brüner Landstraße/Ecke Friedenstraße soll es bald nicht mehr geben.

Foto: Malz

Doch nicht nur an der Ecke Schillstraße/Am Lippeglacis gibt es Firmen, die ohne Genehmigung Hinweisschilder an Pfählen und Zäunen befestigt haben. Im Ausschuss war jetzt auch die Rede davon, dass sich dem Betrachter ein ähnliches Bild auch an der Brüner Landstraße (u.a. im Einmündungsbereich Friedenstraße) oder auf der Schermbecker Landstraße (Kreuzung Schepersweg/Clarenbachstraße) bietet. Dezernent Klaus Schütz machte während der Sitzung im Ratssaal deutlich, dass Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein und womöglich auch Citymanager Thomas Brocker Kontakt mit besagten Firmen aufnehmen werden.

"Wir wollen jetzt nicht einfach die Schilder abhängen, sondern mit den Unternehmen in Kontakt treten und ihnen Alternativen anbieten", erklärte Johannes Opgen-Rhein gestern auf Anfrage. Wie so eine "Alternative" aussehen könnte, kann man an der Brüner Landstraße/Ecke Mercatorstraße sehen. Dort hängen ordentlich untereinander vier ähnlich große Hinweisschilder, die auf den ASG-Betriebshof, die FAA Bildungsgesellschaft, das Lager von Teak 24 und den Badausstatter Pietsch hinweisen.

Die Kosten für die Schilder werden natürlich den Firmen in Rechnung gestellt. Dass nicht alle Unternehmer damit einverstanden sein werden, darauf hat Schütz die Politik im Ausschuss bereits hingewiesen: "Wir wissen, dass es da zu unliebsamen Gesprächen kommen wird. Auch zu Diskussionen mit der Politik."

Hovest sind übrigens nicht nur die ungenehmigt aufgehängten Firmenschilder ein Dorn im Auge, sondern auch die Plakate, die an allen Straßenecken zu sehen sind. Seine Forderung lautete im Ausschuss deshalb: "Diese Leute müssen Strafe zahlen." Klaus Schütz versicherte, dass das Ordnungsamt versuche, die Verantwortlichen möglichst schnell ausfindig zu machen und Wiederholungstäter zur Kasse zu bitten. Strafzahlungen in Höhe von bis zu 5000 Euro drohen dann. "In aller Regel halten wir uns an die Veranstalter, weil diejenigen, die die Plakate aufhängen, nur schwer zu packen sind", so Schütz. Wenn Veranstalter von Konzerten, Messen oder Partys der Aufforderung nicht nachkommen, die Plakate innerhalb eines Tages zu entfernen, übernimmt diese Aufgabe in aller Regel der städtische Betrieb ASG. "Die Kosten dafür stellen wir dann den Verantwortlichen in Rechnung", so Schütz.

(RP)
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