Aktuell im Kreis Wesel Arbeitsmarkt im typischen Sommerloch

14.696 Menschen waren im Juli im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet – 272 Personen oder 1,9 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Positiv fällt der Vorjahresvergleich mit 645 oder 4,2 Prozent weniger Arbeitslosen aus.

 Barbara Ossyra ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

Barbara Ossyra ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 6,3 Prozent.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) waren im Kreis im Juli 4381 Arbeitslose gemeldet – 278 Personen (6,8 Prozent) mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Arbeitslosigkeit um 164 Personen (3,6 Prozent) niedriger. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 10.315 arbeitslose Erwerbsfähige betreut – sechs (0,1 Prozent) weniger als im Vormonat und 481 Personen (4,5 Prozent) weniger als im Juli 2018.

Unternehmen und Behörden im Kreis meldeten im Juli 884 offene Stellen. Aktuell stehen insgesamt 5343 Stellen zur Besetzung offen – 185 Stellen oder 3,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen wurden in den Bereichen Handel, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, im Baugewerbe, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Arbeitnehmerüberlassung gemeldet.

„Wie erwartet, ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel im Juli gestiegen. Zu zwei Dritteln entfällt das Plus auf junge Menschen, die sich nach Abschluss der Berufsausbildung arbeitslos gemeldet haben. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir jedoch deutlich weniger Arbeitslosmeldungen nach dem Ende einer Ausbildung“, sagt Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.

Das deute darauf hin, dass die Unternehmen an ihren selbst ausgebildeten Experten festhielten. Dies sei eine gute Entscheidung, denn die Suche nach Arbeits- und Fachkräften werde zeitaufwändiger. „Aktuell ist eine gemeldete Stelle im Schnitt 159 Tage vakant, vor einem Jahr waren es noch 126 Tage. Ausbildung bleibt daher unverzichtbar für die Fachkräftesicherung, reicht aber nicht aus. Für Unternehmen bietet das Qualifizierungschancengesetz verschiedene Möglichkeiten, Fachkräfte zu entwickeln und ihre Arbeitnehmer auf den strukturellen Wandel und die Digitalisierung vorzubereiten“, so Ossyra.

(RP)
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