Wesel Jetzt zügig an den Zug-Umzug

Wesel · Die Verträge sind perfekt: Historischer Schienenverkehr bekommt neues Gelände von der Stadt an der Hafenbahn, Fördermittel von der NRW-Stiftung und der Verbands-Sparkasse und Hilfe von Hülskens, Suhrborg und dem ASG.

Dies Klirren lag nicht an der Kälte: Mit Sekt stieß eine fröhliche Runde gestern auf das frisch unterschriebene Vertragspaket an, das den Umzug des Historischen Schienenverkehrs Wesel (HSW) absichert (RP berichtete). Martina Grote, Geschäftsführerin der NRW-Stiftung, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Klaus Kaitna, Vorsitzender des Vereins, freuten sich zu Recht. Seit Jahren war die Zukunft für den HSW wegen des Projekts Neuer Bahnhof Wesel ungewiss. Nun kann er dort die Segel streichen und 3414 Quadratmeter an der Hafenbahn zwischen Flugplatz und Flachglas beziehen.

Während Westkamp die Geschichte auch des nahen Damms zur ehemaligen Eisenbahnbrücke (Strecke London-St.Petersburg) Revue passieren ließ, betonte Grote die Verbundenheit zum HSW. Als einer der ersten sei der Club seinerzeit Mitglied des Fördervereins der NRW-Stiftung geworden, werde nun zum zweiten Mal bedacht.

Auch „was Museales“ schaffen

Vorsitzender Kaitna nutzte die Gelegenheit, hilfesuchend auf weitere Wünsche aufmerksam zu machen. Brauche der Verein doch mal „was Museales“. Als Ausstellungsgelände ins Auge fasste er einen der Brückenbögen, aktuell als Hangars der Flugsportvereine genutzt.

Für Kaitnas Stellvertreter Klaus Hoffmann alles Zukunftsmusik. Ihm liegen die zeitnahen Arbeiten mit einem Gesamtvolumen von 130 000 Euro am Herzen. Die Stadt verpachtet dem HSW die Fläche, wo ein marodes (Abstell-)Gleis abgeräumt wird. Es wird bis September ersetzt. Ebenso wird ein zweites nahe dem Brückendamm angelegt, was aber erst noch ein Planfeststellungsverfahren durchlaufen muss. Außerdem steht in Höhe der letzten Schrebergärten der Durchbruch zum Flugplatz Römerwardt auf dem Programm, um von dort her einen Zugang zu schaffen.

Die NRW-Stiftung und die Verbands-Sparkasse Wesel geben jeweils 60 000 Euro. Tatkräftige Hilfe bei der Arbeit am Gelände haben die Kiesunternehmen Hülskens und Suhrborg sowie der städtische Betrieb ASG zugesichert. HSW-Vorsitzender Klaus Kaitna lobte Westkamps Einsatz und blieb im Bild, als er sagte, dass es nun „zügig“ vorangehen werde. Die Frage, wo der eingelagerte preußische Bahnsteig aufgebaut werden könnte, ist für die HSW-Spitze nicht ganz so dringend. Kaitna und Hoffmann halten Byk Chemie oder Altes Wasserwerk für geeignet. An der Rheinpromenade fürchten sie Vandalismus.

Das Stück aus Potsdam wurde beschafft, als das Hafenbahn-Gleis noch bis zur Lindenwirtin an der Lippe und somit nahe ans Preußen-Museum reichte. Schnee von gestern. Heute sind andere Weichen zu stellen. Aber auch das scheint gut zu gelingen.

(RP)
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