Schermbeck Jazz in allen Klangfarben

Schermbeck · Sechste Voshöveler Night of Jazz: Acht Bands auf vier Bühnen rissen im Landhotel über sechs Stunden lang das Publikum mit. Die Vielfalt gefiel, und die Atmosphäre stimmte einfach.

In all seinen Farben schillerte der Jazz Freitagabend im Landhotel Voshövel in Weselerwald: Bei der sechsten Voshöveler Night of Jazz rissen acht Bands über sechs Stunden lang das bunt gemischte Publikum mit. Eingefleischte Jazz-Begeisterte und neu gewonnene Fans feierten gemeinsam in die Nacht. Knapp 60 Musiker zogen die Gäste, die vom ganzen Niederrhein und weit darüber hinaus angereist waren, in ihren Bann. „Wir haben den ganzen Facettenreichtum des Jazz“, so Werner Klump vom Landhotel Voshövel.

Er freute sich über die internationale Mischung auf den Bühnen und die entspannte Stimmung bei den Zuhörern: „Das ist hier immer eine ganz besondere Atmosphäre. Die Gäste können an allen vier Bühnen hineinschnuppern und die ganze Vielfalt des Jazz’ kennenlernen – wer da sitzen bleibt, der ist selber Schuld. Schließlich stehen hier absolute Highlights auf dem Programm!“

In der guten Stube

In der guten Stube entführten die Jay Jay’s Border Jazzmen aus den Niederlanden ihr Publikum mit Dixie und Blues nach New Orleans und Memphis, und Daddy Longleg zeigten ihre ganz eigene, verswingte Version bekannter Klassiker: Die Beatles wurden ebenso gewürdigt wie die Fugees, und mit „Hip teens don’t wear blue jeans“ vom Frank Pop Ensemble fand auch die aktuelle Pop-Musik ihren Platz im mitreißenden Programm. Nebenan, in der Lindenstube, bot sich mit dem Ulli Kron Duo derweil variantenreicher Boogie, Blues und Jazz. Perfekt aufeinander abgestimmt entlockten Ulli Kron am Piano und Paul G. Ulrich mit Bass und Gesang ihren Instrumenten spritzige Rhythmen und groovige Melodien. Mit Engelbert Wrobel’s International Hot Jazz 4 trat hier die große weite Welt auf: Aus Deutschland, Italien und den USA kamen die vier erfahrenen Instrumentalisten, die mit Jazz und Swing aus den 20ern und 30ern, Stücken von Benny Goodman oder Louis Armstrong ihrem Publikum ganz neue Klangerlebnisse bescherten.

Ein paar Meter weiter, im Wintergarten, gelang der Beweis, dass auch Instrumente, die man nicht sofort mit Blue Notes oder Off-Beat verbindet, absolut jazzfähig sind: Wildes Holz brachte die Blockflöte für Swing, Blues und Rock zum Einsatz. Das Matthias Strucken Swingtett bot mit dem Vibraphon im Zentrum intensive und eindringliche Klänge, die zum fesselnden Ohrenschmaus wurden. Im Festsaal schließlich fand mit The Fabulous Blues Brothers die legendäre Band ihr dynamisches und junges Revival. Hier sammelten sich auch die Gäste, um dem Auftritt der Young People Big Band zu folgen.

(RP)
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