Neu in Hamminkeln Stadtbücherei unter neuer Leitung

Hamminkeln · Die Bibliothek in Hamminkeln hat erstmals eine hauptamtliche Leiterin. Ingrid Keiten aus Dingden soll beispielsweise die Digitalisierung vorantreiben und auch die Zusammenarbeit mit den Schulen.

 Ingrid Keiten (rechts) ist die neue Leiterin der Stadtbücherei Hamminkeln. Unterstützt wird sie von Stephanie Koopmann, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste.

Ingrid Keiten (rechts) ist die neue Leiterin der Stadtbücherei Hamminkeln. Unterstützt wird sie von Stephanie Koopmann, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste.

Foto: Thomas Hesse

Ihr erster öffentlicher Auftritt als neue Stadtbücherei-Leitung hatte Ingrid Keiten auf der Bühne. Der Zufall wollte, dass ihre Anfang September begonnene Dienstzeit zeitlich nahe an der ausverkauften Lesung mit Anne Gesthuysen im Forum der Gesamt­schule lag. Was also lag näher, bei der Begrüßung des Publikums ein paar Worte zur neuen personellen Ausrichtung der Stadtbücherei und ihrem Amtsantritt zu sagen?

Denn die Einrichtung im Untergeschoss des Schulzentrums an der Diersfordter Straße soll ihren Bildungsauftrag ausweiten und auf die digitale Entwicklung reagieren, zum Beispiel mit der Mitgliedschaft an der Onleihe im niederrheinischen Verbund zahlreicher Bibliotheken, die Technik liefert der Dachverband divib – digitale virtuelle Bibliotheken. Deshalb hat die Stadt die bisher ehrenamtliche Ausrichtung mit Hilfe des umtriebigen Fördervereins „Bücherfreunde“ auf hauptamtliche Füße gestellt.

Dafür war nicht nur eine Fach-Bibliothekarin wie Ingrid Keiten nötig, sondern auch eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste. Den Posten besetzt Stephanie Koopmann als zweite Neue in der Stadtbücherei. Hauptamtlich ist noch Maria Wissing an Bord, die seit langem bekannt ist als Aktive des Fördervereins.

Die Verzahnung mit der ehrenamtlichen Arbeit bleibt bestehen, denn fünf Kräfte arbeiten wöchentlich zwischen drei und fünf Stunden mit der Einrichtung, die sich als Familienbücherei versteht. Belesene Senioren kommen auch gerne in die Einrichtung mit überschaubarer Größenordnung und publikumsorientiertem Angebot. Aber auch viele Schüler der benachbarten Schulen sind Kunden, wenn Öffnungszeiten auf die Schulzeiten abgestimmt sind.

Dennoch hat die Ausweitung der Zusammenarbeit noch Luft nach oben. Mehr Raum und Serviceverbesserung gehören dazu. In Sachen Schul-Kooperation soll im neuen Jahr nachgelegt werden. Zuletzt war von einem Selbstlernzentrum die Rede; Platz dafür wäre in den angrenzenden Räumen der Bibliothek, bisher Video- und sozialpädagogischer Raum der Schule, vorhanden.

Ebenso wird 2020 das Ziel Onleihe erreicht werden. Das erfordert, technische Voraussetzungen zu erfüllen. Nutzer der Bücherei können bei diesem System für eine Ausleihzeit Medien auf Tablett, E-Book-Reader und Co herunterladen. Das Angebot um E-Books, E-Paper, E-Audios und E-Learning wird dadurch so erweitert, wie es die Bücherei aus eigener Kraft nicht schaffen würde. Neue Technik könnte auch ausprobiert werden, so sind seit einiger Zeit Mobi-Hörsticks, also Audiobücher für unterwegs, angesagt.

Doch auch generell kann die Qualität der Bücherei Hamminkeln verbessert werden. Ingrid Keiten, die in Dingden lebt und zuletzt im Stadtarchiv Kleve arbeitete, mag die angenehme Atmosphäre in der Bücherei. Sie freut sich auch, dass sie ihren Arbeitsweg erheblich verkürzt hat. Positiv sieht sie auch die Herausforderung, die Einrichtung zu entwickeln. „Eine gute Chance“, sagt sie. Sicher ist, dass sich Stadtbüchereien auf neue Entwicklungen einstellen müssen.

Die Kulturpolitiker der Stadt haben deshalb beschlossen, dass sich die Bildungseinrichtung auf den Wandel einstellt. Besagte Bücherei erster Stufe war der Weg. Finanziell gefördert werden nun für drei Jahre Personalkosten, Kosten für Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildung und Sachausgaben. Veranstaltungen gehören dazu. In der Mehrhooger Begegnungsstätte gibt es etwa ein Leseprojekt mit Flüchtlingen, die Stadtbücherei hat die passenden Bücher ausgesucht.

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