Rp-Serie Die Ausbildungsinitiative Kreis Wesel - Präsentiert Von Altana (folge 11) Infomobil bringt Industrie-Jobs nahe

Wesel · Metall- und Elektroindustrie setzt mit Erfolg auf einen rollenden Werbeträger. Ein Besuch beim Berufemarkt in Dinslaken.

 In Dinslaken schaute auch Martin Jonetzko (hinten rechts) vom Unternehmerverband im Infomobil der Metall- und Elektroindustrie vorbei. Mädchen zeigen Interesse, doch ist die Frauenquote der Branche weiter niedrig.

In Dinslaken schaute auch Martin Jonetzko (hinten rechts) vom Unternehmerverband im Infomobil der Metall- und Elektroindustrie vorbei. Mädchen zeigen Interesse, doch ist die Frauenquote der Branche weiter niedrig.

Foto: Martin Büttner

Kreis Wesel Rund 200 Einsatztage im Jahr zeigen, dass der Info-Bus der Metall- und Elektroindustrie ein gern und häufig gesehener Gast an den Schulen in Nordrhein-Westfalen ist. In dieser Woche machte er Station an der Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken, wo der Berufemarkt stattfand. Und es waren nicht wenige Schüler, die den 17,5 Meter langen Gelenkbus besuchten, um sich über Berufe der Metall- und Elektroindustrie zu informieren.

Sie trafen dort unter anderem auf Claudio Schmickler, der im Auftrag der Mitgliedsunternehmen schon seit vielen Jahren im Info-Bus den Schülern zur Seite steht und sie berät. "Das Schöne an diesem Bus ist natürlich, dass die Schüler hier nicht nur theoretische Informationen erhalten. Sie können an den verschiedenen Arbeitsstationen die Berufe in der Praxis kennenlernen. Sie können selbst etwas herstellen und sehen anschließend das Ergebnis", erzählt der Diplom-Ingenieur für Maschinenbau.

Eine dieser Stationen ist beispielsweise eine CNC-Maschine, eine computergesteuerte Fräsmaschine. Die Schüler können dort selbst die Teile, die sie herstellen wollen, programmieren. Gerade für die Jungen und Mädchen, die sich für die Berufe Werkzeug- oder Zerspanungsmechaniker interessieren, ist diese Konfrontation mit der Praxis eine faszinierende Sache.

Ein Generator-Modell befasst sich mit der Energietechnik. Die Schüler können an diesem Gerät mit Hilfe einer Kurbel die Stromgewinnung simulieren. Die Sensibilisierung für das Thema erneuerbare Energien ist bei den Jugendlichen logischerweise besonders hoch, wenn der Bildschirm ihnen nach dem Betätigen der Kurbel anzeigt, dass man mit dem soeben gewonnenen Strom acht Handys aufladen könnte. Ebenfalls interessant: ein Mechatronik-Modell, das zeigt, wie in einer industriellen Produktionsanlage gearbeitet wird. Weitere Multimedia-Terminals runden das Angebot in dem Info-Mobil ab.

Insgesamt touren zehn dieser Busse durch ganz Deutschland und informieren so die Schüler über Branchen, Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten der Metall- und Elektroindustrie. Und das mit Erfolg: "Wir erhalten häufiger Rückmeldungen, dass Schüler erst durch unseren Bus auf diesen Industriezweig aufmerksam geworden sind und sich dann auch für einen dieser Berufe entschieden haben", sagt Schmickler.

Weniger zufriedenstellend ist allerdings weiterhin die Frauen-Quote in der Metall- und Elektrobranche. "Sie liegt gerade einmal bei fünf Prozent. Diese Zahl nach oben zu korrigieren bleibt eine der ganz großen Herausforderungen", so Schmickler, der im gleichen Atemzug darauf hinweist, dass diese Berufe "nichts mit rein körperlicher Arbeit zu tun haben". Und er stellt ebenso klar, dass weibliche Auszubildende, wenn sie sich denn erst einmal für diese Branche entschieden haben, dann auch meistens sehr erfolgreich abschneiden.

Darüber hinaus wirbt Schmickler dafür, nicht zwingend Zeit in eine schulische Weiterbildung zu stecken. "Wir sollten nicht vergessen, dass 75 Prozent aller Abiturienten letztlich doch ohne einen akademischen Abschluss bleiben. Oft wäre es wirklich sinnvoller, sich sofort für eine Ausbildung zu entscheiden."

Um noch professioneller über die Berufe der Metall- und Elektroindustrie informieren zu können, ist der Verband nun mit einem neuen Info-Truck unterwegs. Der bietet auf zwei Etagen und insgesamt 80 Quadratmetern nicht nur Platz für eine gesamte Schulklasse. Er lässt die Jugendlichen die Faszination Technik auch noch praxisnäher erleben.

(RP)
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