Wesel Immer ein offenes Ohr für die Schüler

Wesel · Durch den Ganztag am Konrad-Duden Gymnasium wächst die Betreuungsaufgabe. Die neue Schulsozialarbeiterin Sarah Lena König soll Jugendlichen helfen, ihre Probleme zu lösen. Das Kollegium wird entlastet.

 Sarah Lena König freut sich auf ihre neuen Aufgaben am Konrad-Duden Gymnasium. Im ersten Obergeschoss des Schulgebäudes bezieht sie ein Büro, dessen Tür für Schüler, Eltern und Kollegen offensteht.

Sarah Lena König freut sich auf ihre neuen Aufgaben am Konrad-Duden Gymnasium. Im ersten Obergeschoss des Schulgebäudes bezieht sie ein Büro, dessen Tür für Schüler, Eltern und Kollegen offensteht.

Foto: ekkehart malz

"Wenn ich früher an Sozialarbeiter gedacht habe, war ich der Meinung, dass nur Hauptschulen so etwas nötig hätten", sagt Dr. Heinzgerd Schott, Schulleiter des Konrad-Duden Gymnasiums, ehrlich. Wie ihm geht es vielen Menschen. Doch Zeiten ändern sich und so trat mit Sarah Lena König Anfang November eine Schulsozialarbeiterin am Feldmarker Gymnasium ihren Dienst an.

Der wesentliche Grund hierfür sei die Einrichtung des Ganztags für die Sekundarstufe eins. "Viele Probleme wandern damit aus dem familiären Umfeld in die Schule. Die Betreuungsaufgabe wird größer", so der Schulleiter.

Auf die 26-jährige Sarah Lena König, die soziale Arbeit in Bochum studiert und bereits Erfahrungen in verschiedenen Schulen und bei einem Weiterbildungsträger gesammelt hat, wartet ein breites Spektrum an Aufgaben. "Der erste Schritt ist, die Schüler, Kollegen und die Schule kennenzulernen", sagt sie. So könne man Vertrauen aufbauen — die Basis ihrer Arbeit.

Ein Großteil ihrer Tätigkeit wird präventiver Natur sein. "Soziales Lernen, Drogenerziehung, Sexualerziehung und Deeskalationstraining sollen beispielsweise zum Angebot der Schule gehören. Sollten Probleme auftreten, egal ob in der Schule selbst, in der Familie oder anderswo, hat Sarah Lena König immer ein offenes Ohr. Dabei unterliegt sie selbstverständlich der Schweigepflicht. "Was im Büro mit mir besprochen wird, bleibt auch im Büro", verspricht sie.

Das liegt übrigens in einem alten Klassenraum im ersten Obergeschoss des Schulgebäudes. "Dort ist sie inmitten der Schüler und immer erreichbar", sagt Heinzgerd Schott. Damit man jederzeit an ihre Tür klopfen könne, wenn man Hilfe benötigt. Dieses Angebot richtet sich aber nicht nur an Schüler und das Lehrerkollegium, sondern auch an die Eltern. "Der Kontakt zu ihnen spielt eine große Rolle und soll in Zukunft weiter ausgebaut werden", betont König. Um auf sich aufmerksam zu machen, möchte sie auch die anstehenden Elternsprechtage nutzen.

Bisher war Christina Benning-Cebula als Beratungslehrerin Anlaufstelle Nummer eins für Schüler in Notlagen. Ihre Probleme seien vielschichtig, berichtet sie. Von Hänseleien über sozio-emotionale Probleme bis hin zu ernsthaften psychischen Störungen sei alles dabei. Wenn es nötig ist, werden die Betroffenen an geeignete Beratungsstellen vermittelt, zu denen das Gymnasium einen engen Kontakt pflegt.

Christina Benning-Cebula sieht sich als Beratungslehrer in der Zukunft als Verbindungsstück zwischen dem Kollegium, den Schülern und der neuen Schulsozialarbeiterin. Die von der Bezirksregierung auf Antrag der Schule zugesagte volle Stelle für die Sozialarbeiterin sei eine "echte Bereicherung". "Jetzt können sich die Lehrer wieder auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren", begrüßt auch der Schulleiter den Zuwachs im Kollegium.

(niel)
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