Wesel Im Flachglas-Werk wird noch gearbeitet

Wesel · Im stark bedrohten Flachglas Werk ist die letzte Schicht noch nicht gefahren. "Es wird gearbeitet", sagte gestern Mehrheitsgesellschafter Robert Buchalik von der Düsseldorfer Unternehmensberatung Buchalik Brömmekamp.

 Das Flachglas Werk in Wesel.

Das Flachglas Werk in Wesel.

Foto: malz

Wie bereits berichtet, war der Traum von der Sanierung des angeschlagenen Weseler Unternehmens wegen befürchteter "Masseunzulänglichkeit" geplatzt. Von der Insolvenz in Eigenverwaltung sollte nun doch der Weg in die Regelinsolvenz eingeschlagen werden. Gestern, so Buchalik im RP-Gespräch weiter, seien seine Kollegen deshalb beim für Insolvenzen zuständigen Amtsgericht Duisburg gewesen. Anfang Juni solle eine erneute Gläubigerversammlung einberufen werden, "um zu entscheiden, wo es langgeht".

Bis dahin ändere sich an den Abläufen im Betrieb zunächst wohl nichts, sagte Robert Buchalik. Auch Geschäftsführer Heinz-Peter Derrix-Belau weiß die Situation noch nicht genau einzuschätzen. Zum einen stehe laut Gericht besagte Gläubigerversammlung in Aussicht, zum anderen die Bereitschaft der Belegschaft, zunächst weiterzuarbeiten. Nur festmachen lasse sich weder am einen, noch am anderen was.

"Die Arbeitnehmer sind sehr verunsichert und besorgt, ob sie nur für Gotteslohn arbeiten", sagte Derrix-Belau. "Kollegen und Gewerkschaften loten aus, was machbar ist." Im Endeffekt habe der Duisburger Rechtspfleger Flachglas Zeit gegeben. Und die wolle man als letzte Chance auch nutzen. Betroffen sind rund 120 Beschäftigte.

Auch Mark Steh aus dem Anwaltsbüro Dirk Hammes (Duisburg), das Flachglas als Sachwalter zur Seite gestellt worden war, konnte wenig zu aktuellen Lage sagen. Er sprach schon deshalb von Neuland, weil Eigenverwaltungen wie in diesem Fall kaum aufgehoben würden.

(fws)
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