Wesel Im Bann der Fassaden

Wesel · Regierungspräsidentin Anne Lütkes zeigt auf Gang durch die Innenstadt Interesse an Kreiswehrersatzamt und lobt die City-Entwicklung. Aus der "Luftgebühr" am Großen Markt hält sie sich raus, findet es aber "spannend".

Zügig ging es bei Wind und Regen am Donnerstag Mittag mit Regierungspräsidentin Anne Lütkes und ihrem Vize Roland Schlapka durch die Innenstadt. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zeigte ihr mit den Dezernenten Dirk Haarmann, Klaus Schütz und Paul-Georg Fritz, was Wesel aus unterstützender Förderung der Bezirksregierung Düsseldorf gemacht hat und noch machen will. Auf dem Großen Markt war die Runde ganz schnell im Bann der Fassaden. Auf der einen Seite die prachtvoll rekonstruierte Rathaus-Front, auf der anderen die vieldiskutierte Dämmung am Haus Bergner.

Warum Gebühr für Dämmung

Die mit der energetischen Sanierung verbundene "Luftgebühr" falle unter kommunales Recht, so Lütkes, in das sie sich nicht einmische. Gleichwohl sei das Thema "spannend". Westkamp untermauerte, dass Wesel "nach Recht und Gesetz" handele. Der Kreis sei informiert, der Städte- und Gemeindebund eingeschaltet. Bekanntlich gibt es das Dilemma, eine positiv zu bewertende Dämmung mit einer Gebühr zu belegen.

Bundeswehr: NRW stimmt sich ab

Wohlwollend interessiert war Lütkes am ersten Umbauabschnitt der Fußgängerzone, der Aufenthaltsqualität und der neuen Sondernutzungssatzung, die für Ordnung auf der Einkaufsmeile sorgt. Einem Blick auf die noch nicht angepackte Hälfte ab dem Mathena-Kreuz genügte, um die Richtigkeit der Millionen-Investition zu untermauern.

Flott ging's die Kreuz-/Korbmacherstraße hinab, um dortige Umbaupläne (Pflaster, Bushaltestellen) zu erläutern und am Kreiswehrersatzamt zu pausieren. Dies wird bekanntlich geschlossen. Schon wegen der Nähe zum Quartier des Bauvereins, in das gerade Millionen gesteckt werden, möchte Wesel die Hand auf die Fläche legen, um "Unverträgliches" für dieses "Schlüsselgrundstück" (Westkamp) auszuschließen.

Am 7. Februar gibt es eine sogenannte Konversionskonferenz in Berlin. Dort will das Land NRW einen abgestimmten Auftritt hinlegen. Konversion meint die Umnutzung militärischer Flächen für zivilie Zwecke. Wie Anne Lütkes gestern ankündigte, wollen deshalb die fünf Bezirksregierungen mit den betroffenen Standort-Kommunen am 26. Januar den Fahrplan festlegen. Die Bundeswehr habe ihr Kommen bereits zugesagt.

(RP)
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