Wesel Humorvoller Bericht aus Berlin

Wesel · Bei der Jahreshauptversammlung der Frauenunion Kreis Wesel plauderte die neue Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss (CDU) aus dem Nähkästchen ihres politischen Alltags. In Berlin gestartet ist sie zunächst ohne Büro.

Kreis Wesel Es war eine gesellige Runde, die sich bei der Jahreshauptversammlung der Frauenunion Kreis Wesel jetzt in Xanten traf. Trotz des hohen Besuchs der beiden Bundestagsabgeordneten Marie-Luise Dött und Sabine Weiss blieb die Stimmung gelassen. Das lag wohl nicht zuletzt an den meist lustigen Anekdoten aus Berlin, die die beiden Powerfrauen der CDU bei Bier und Brezeln zu erzählen hatten. "Nach der Wahl – Niederrheinische Frauenpower in Berlin" lautete das Thema. Passend, dass gleich zwei Powerfrauen aus Berlin zu Gast waren.

Wer aber politische Debatten oder starre Reden erwartete, war fehl am Platz. Stattdessen plauderten die Bundestagsabgeordneten aus dem Nähkästchen ihres politischen Alltags. Besonders Sabine Weiss, die sich selbst als Neuling in Berlin bezeichnet, hatte einige Anekdoten aus ihrer "Umbruchzeit" (siehe Info) zu berichten.

Auf dem Boden gearbeitet

"Zwischen Kommunalpolitik und der Arbeit im Bundestag liegen Welten", erklärte Weiss, bevor sie humorvoll von ihren ersten Tagen im Reichstag erzählte. Die Politikerin schilderte, wie sie sich im gewaltigen Gebäude verirrte, als sie auf der Flucht vor Kammeraleuten in den falschen Aufzug stieg. Ebenso berichtete sie von der Zeit, als sie zusammen mit anderen Bundestags-Neulingen auf dem Boden arbeiten musste, da die Büros noch nicht eingerichtet waren.

Gleichzeitig bedankte sich Sabine Weiss bei ihrer Kollegin Marie-Luise Dött, die ihr in der Anfangszeit als Mentorin diente. Diese ist im Vergleich zu Sabine Weiss bereits ein alter Hase in der Bundestagspolitik. Sie ist seit 1998 Mitglied des deutschen Bundestages und ist dieses Jahr zur stellvertretenden Vorsitzenden des Parlamentskreises Mittelstand sowie zur Vorsitzenden der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und Reaktorschutz der CDU/CSU Bundestagsfraktion wieder gewählt worden.

Auch Dött hatte Erheiterndes von der "kleineren christlichliberalen Koalition" zu berichten. Überschneiden sich zum Beispiel die Termine, sei es manchmal ein Wettkampf gegen die Zeit, um bei Abstimmungen rechtzeitig dabei zu sein. Oft werde durchgehend telefoniert, um alle Mitglieder für wichtige Entscheidungen frei zu kriegen. "Wehe, jemand redet dann länger, als vorgesehen", scherzte die Bundestagsabgeordnete.

Mehr als Zwölf-Stunden-Job

Bei allen heiteren Geschichten, betonen jedoch beide die Ernsthaftigkeit ihrer Arbeit. "Es ist mehr, als nur ein Zwölf-Stunden-Job", so Sabine Weiss, "und selbst wenn man irgendwann zu Bett geht, beschäftigt einen die Arbeit noch weiter."

(RP)
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