Wesel "Hoffentlich fallen die Figuren nicht vor Schreck vom Sockel"

Wesel · Die RP hat um Meinungen zur Stahltanne am Dom gebeten. Und viele Leser haben sich gemeldet.

 So schaut sie in diesem Jahr aus - die Stahltanne am Großen Markt.

So schaut sie in diesem Jahr aus - die Stahltanne am Großen Markt.

Foto: Malz

Mechthild Vinkenflügels Meinung zu dem Lichterbaum auf dem Großen Markt am Dom ist eindeutig: "So etwas Ähnliches gibt es nirgendwo. Hoffentlich fallen die alten Herren nicht vor Schreck von ihren Sockeln." Gemeint sind die neuen Figuren an der historischen Rathausfassade.

Zum Hintergrund: Den Lichterbaum (der gern auch Stahltanne genannt wird), ein Projekt der ISG Dom-Viertel, gibt es seit 2009. Schmiedemeister Bernd Buschmann hat die aus fünf Teilen bestehende Konstruktion damals gefertigt und aufgestellt. In diesem Jahr ist er mit rot-orange-gelben Planen geschmückt, mit Lichterschläuchen und drei Sprüchen sowie einem Herrnhuter Stern auf der Spitze und Tannengrün am Betonsockel.

"Der ,Tannenbaum' auf dem Marktplatz hat schon immer den ersten Preis des hässlichsten Baumes verdient, aber in diesem Jahr übertrifft er sich selbst", schreibt R. Schleking. Manuel Werdelmann sieht den Baum ebenso kritisch: "Der Stahlzylinder alias ,Baum' ist einfach nur hässlich." Werdelmann vermutet, dass neun von zehn Weselern das Stahlgerüst ablehnen. Seine Meinung dazu: "Vielleicht sollte man ab und zu mal das machen, was der Bürger sich wünscht: einen Baum zu Weihnachten!" Das sieht Edda Makowka-Fischer genauso: "Ich schlage vor, im nächsten Jahr darüber abzustimmen, welche Art des weihnachtlichen Schmuckes - Skulptur oder Fichte - Gefallen finden könnte." In diesem Jahr fragt sie sich, welche und wessen Gedanken dazu führen konnten, dass dieses Gerät so aussieht.

Auch der ältere Herr, der gestern in die Redaktion kam, ärgerte sich. Dass man über das Stahlgerüst spricht, können ja wohl nicht das Argument für das Gestell und gegen eine echte Tanne sein. Der Senior war am Vortag mit seinem Enkelkind in Wesel unterwegs, wollte ihm den Baum zeigen. Das Kind war offensichtlich enttäuscht und fragte seinen Opa, wo genau der Baum denn sei - das Stahlgerüst auf dem Großen Markt war für das Kind offensichtlich nicht als Baum zu erkennen. Hartmut Metzendorff dazu: "Der Baum hat den gleichen Charme wie ein alter Trecker." An einem alten Trecker hätten Kinder aber mehr Interesse und Spaß.

(jul)
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