Wesel Hier entsteht 2016 neuer Wohnraum
Wesel · Private Investoren, Bauverein und Wohnungsbaugenossenschaft investieren in diesem Jahr mehrere Millionen, um die Nachfrage nach bezahlbaren und barrierefreien Wohnungen zu befriedigen. Die RP gibt eine Übersicht.
Schöne Wohnungen - barrierefrei, bezahlbar und nicht so weit von der Innenstadt entfernt - sind in Wesel rar. Und das nicht erst seit die Stadt die ihr zugewiesenen Flüchtlinge in erster Linie dezentral in angemieteten Wohnungen unterbringt. Die RP hat sich in Wesel umgehört und umgeschaut, wo überall in diesem Jahr mit dem Bau von Wohnraum begonnen wird oder begonnen werden könnte.
Drei Mehrparteienhäuser mit insgesamt 21 barrierefreien Wohnungen lässt die Wohnungsbaugenossenschaft derzeit auf dem Grundstück Kraftstraße/Andreas-Vesalius-Straße errichten. Für die Häuser mussten Altbauten weichen. Die Kellerdecken von zwei Objekten sind bereits fertig, die ersten Mauern hochgezogen. Allerdings werden die 50 bis 125 Quadratmeter großen Wohnungen erst 2017 bezugsfertig sein.
Wenige Hundert Meter weiter am Quadenweg befindet sich ein seit Jahren brachliegendes Grundstück, das dem Städtischen Bauverein gehört. Der wollte hier unter anderem barrierefreien Gartenhof-Häusern errichten lassen. Doch die Pläne sind ad acta gelegt. Jetzt will die städtische Tochter die gesamte Fläche verkaufen. "Es gibt einen Interessenten, der auch als Investor auftreten würde. Wir befinden uns in Verhandlungen", erklärt Bauvereins-Vorstand Anett Leuchtmann.
Neu gebaut wird in dem Innenstadt-Viertel in diesem Jahr nicht. Dafür aber werden Wohnungen von Grund auf saniert. Und das im Rahmen des Projektes Wohnumfeldgestaltung. Die Mehrfamilienhäuser Leipziger Straße 1 bis 5a werden praktisch kernsaniert, erhalten neue Zuschnitte und sollen noch in diesem Jahr bezugsfertig sein. "Läuft alles nach Plan, könnten im Herbst vielleicht auch noch die Wohnungen Leipziger Straße 7 bis 11 in Angriff genommen werden", sagt Anett Leuchtmann.
Neben Aldi und gegenüber dem Lukas-Pflegeheim an der Reeser Landstraße werden voraussichtlich im Frühjahr die Grundsteine für zwei interessante Projekte gelegt. Zuvor aber muss die Möbelhandlung Teak 24 abgerissen werden. Das gut 1600 Quadratmeter große Gebäude gehört der Hövelmann Holding GmbH mit Sitz in Wesel. Und diese Firma, die vor allem im Immobilienbereich tätig ist, wird in das Neubauprojekt gut vier Millionen Euro investieren.
"Wir warten noch auf die Zusagen öffentlicher Mittel durch die NRW-Bank", sagt Unternehmer Johannes Hövelmann. Sobald der Bescheid da ist, kann's mit den Abbrucharbeiten losgehen. An der Reeser Landstraße, erklärt der 54-Jährige, entstehen 16 öffentlich geförderte Seniorenwohnungen in zwei Häusern - inklusive Aufzug und Hausmeisterdienst.
"Der Vorteil ist, dass die Mieter bei Bedarf Pflegedienstleistungen und einen Essensservice zubuchen können. So jedenfalls sieht es das Konzept vor", so Hövelmann. Außerdem entstehen hinter den beiden Neubauten ein Mehrfamilienhaus "mit Aueblick" und zwölf Eigentumswohnungen, die allesamt zum Verkauf stehen werden. Alle Wohnungen sollen 2017 bezugsfertig sein.
Praktisch auf der anderen Seite befinden sich seit 2009 drei "Stadtvillen" des Bauvereins im Wohnpark Springendahlstraße. Ob noch in diesem Jahr die ersten Baumaschinen auf der Optionsfläche neben dem Lukas-Heim anrücken, das will Anett Leuchtmann nicht versprechen. Aber beim Bauverein wird geprüft, ob dort nicht weitere Villen entstehen könnten.
Fusternberg Auch auf dem Fusternberg verfügt der Bauverein noch über Bauland. Und zwar zwischen der Bleicherstege und der Fusternberger Straße. Auch dieses Areal wird vom Bauverein kritisch unter die Lupe genommen, ob sich eine wie auch immer geartete Bebauung rechnen könnte. "Dort ist noch nichts spruchreif", dämpft Leuchtmann Erwartungen.