Internationale Blankenburg Vereinigung Wesel Blankenburg-Archiv geht an die Weseler Bürger-Schützen

Hamminkeln/Wesel · Die Internationale Blankenburg Vereinigung Wesel (IBV) wird das Archiv und das Vermögen Ende Januar an den Bürger-Schützen-Verein Wesel übergeben. Das bedeutet auch die endgültige Auflösung der Vereinigung.

 Hermann Ludwig Blankenburg (auf der Bühne im dunklen Anzug) beim Gardefest des Verbandes Rheinisch-Westfälischer Gardevereine am 6. Juli 1930 in Wesel.

Hermann Ludwig Blankenburg (auf der Bühne im dunklen Anzug) beim Gardefest des Verbandes Rheinisch-Westfälischer Gardevereine am 6. Juli 1930 in Wesel.

Foto: Stadtarchiv Wesel/Stadtarchiv wesel

Die Internationale Blankenburg Vereinigung Wesel (IBV) mit ihrem Hamminkelner Geschäftsführer Heinz Breuer schlägt das letzte Kapitel auf. Die Vereinigung, die das musikalische Erbe des 1956 in der Kreisstadt gestorbenen Marschkönigs Hermann Ludwig Blankenburg betreut, wird das Archiv und das Vermögen Ende Januar an den Bürger-Schützen-Verein Wesel übergeben.

Damit endet endgültig die Geschichte der IBV, die im Oktober 2018 auf der Mitgliederversammlung im Bürgerhaus Hamminkeln die Auflösung des Vereins beschlossen hatte. Das umfangreiche Notenarchiv wurde bereits der Deutschen Gesellschaft für Militärmusik übergeben. An der Blankenburgstraße, früher Gartenstraße, wo sein Haus stand, erinnert eine Büste an den Komponisten.

„Dieser lange geplante Schritt lag darin begründet, dass das Leben und Wirken des deutschen Marschkönigs Hermann Ludwig Blankenburg, der bis zu seinem Tod 40 Jahre in Wesel gewohnt hatte, in Text und Ton umfangreich erfasst worden war“, sagt Heinz Breuer. Der Vereinszweck sei damit erfüllt, nach den juristischen Verfahren und den entsprechenden Sperrfristen könne nunmehr die Übergabe des Vermögens und Vereinsarchivs erfolgen.

Das soll im Bürgerschützenhaus Wesel an den Präsidenten Ferdi Breuer mit Vorstand erfolgen. Man habe viel erreicht, so Breuer. In Hochzeiten hatte der IBV über 100 Mitglieder, das Internationale im Vereinsnamen bestätigten Teilnehmer aus Japan, den USA, Großbritannien, Schweden, der Schweiz und anderen Ländern.

Die IBV wurde 1978 in Haldern von dem Heimatchronisten Ernst-Karl Kupfrian und Walter Kunz vom Isselburger Blasorchester gegründet. Von 1993 bis 2002 war Manfred Schustereit aus Ladelund Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender der IBV. „Er ist ein großer Liebhaber und Kenner der Blankenburg-Märsche. Dadurch wurde der Komponist dem Vergessen entrissen. In seiner Zeit fiel die Herausgabe des Werkeverzeichnisses der erfassbaren Kompositionen von Blankenburg, die Herausgabe von zahlreichen Mitteilungsblättern, sowie von drei CDs mit jeweils rund 20 Blankenburg-Märschen, gespielt von namhaften Orchestern“, hat Breuer in seiner Chronik zusammengefasst.

Vorher gab es schon zwei Blankenburg-Langspielplatten und weitere Ton- und Textaufzeichnungen.Besonders verdient gemacht hat sich auch der ehemalige Leiter des Isselburger Blasorchesters Hans Biermann. Er hat in umfangreichen Recherchen alle erfassbaren Tonträger mit Blankenburg-Kompositionen aus vielen Jahrzehnten gesammelt, registriert und ausgewertet.

Inzwischen sind 197 Titel von Blankenburg in 519 Einspielungen digitalisiert worden. Entstanden sind so 33 CDs mit je 20 Kompositionen. Dazu gibt es ein übersichtliches Verzeichnis für den direkten Zugriff. Die Datei hierzu wurde übrigens von Jürgen Sicking, IBV-Beisitzer und Kommandeur des Bürger-Schützen-Vereins Wesel, erstellt.

Am Mittwoch, 29. Januar, ist die offizielle Übergabe in Wesel. Der IBV wird mit dem zuletzt amtierenden Vorstand Herbert Hülsken, Heinz Breuer und Thomas Gilhaus vertreten sein.

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