Wesel Hauptpost steht zum Verkauf

Wesel · Zwei Jahre nach dem Kauf von 1300 Post-Immobilien lässt US-Investor Lone Star nun das Gebäude in Wesel über einen Makler auf den Markt bringen. 2,2 Millionen Euro sind gefragt. Dienstleister Post hat langfristige Verträge.

Wer 2,2 Millionen Euro anlegen will, kann dafür jetzt das Postgebäude am Berliner Tor kaufen. Es wird im Internet auf Immobilienplattformen angeboten. Der dreigeschossige Komplex im Herzen der City steht auf einem 3656 Quadratmeter großen Grundstück.

In der Offerte sind 2456 Quadratmeter als vermietbar angegeben. Post und Postbank werden im Falle eines Eigentümerwechsels in dem markanten Bau aus der Zeit des Wiederaufbaus bleiben. Denn sie haben langfristige Mietverträge (zehn Jahre plus fünf Jahre Option). Nach RP-Informationen liegt die Mieteinnahme bei 151.600 Euro im Jahr.

Stadt hat kein Vorkaufsrecht

"Die Post geht nicht raus", sagte der städtische Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein. "Das ist wohl einfach der Verkauf eines Anlageobjektes von einem privaten Eigentümer an den nächsten. Die Stadt hat kein Vorkaufsrecht."

Vor zwei Jahren hatte ein Immobilien-Deal für Schlagzeilen gesorgt. Die US-amerikanische Investmentgesellschaft Lone Star hatte der Post für eine Milliarde Euro rund 1300 Objekte aufgekauft. Eins davon war die Weseler Hauptpost. Das Gebäude wurde zurückgemietet. Zuvor waren Überlegungen laut geworden, Flächen rund um das Berliner Tor aus Sicht der Stadtentwicklung als Ganzes zu betrachten.

Vom Ex-Hansa-Bau (Rossmann etc.) und Mensing bis hin zum Ex-RWE (heute Rewe) hätten sich enorme Möglichkeiten ergeben können. Doch spätestens mit der Rewe-Ansiedlung sind die Träume vom Großprojekt verblüht. Als Eigentümerin steht derzeit die Lorac Investment Management S.àr.l (französisch: GmbH) mit Sitz in Luxemburg in den Büchern. Hinter dieser Immobilienverwaltungsgesellschaft steht der texanische Investor Lone Star, der sich neben seinen Post-Gebäuden aktuell auch von der Mittelstandsbank IKB trennen will (RP berichtete).

Zurück zum Weseler Postbau: Die Immobilie wird von Makler Hans Dieter Wundes (Düsseldorf) angeboten. Wundes bezeichnete im RP-Gespräch die erste Lage am Berliner-Tor-Platz als "sehr, sehr gut". Im Detail handelt es sich um die Liegenschaften Berliner-Tor-Platz 1 und Friedrichstraße 3. Nicht zum Paket gehören demnach der Fernmeldeturm ("Langer Heinrich") samt seinem Technikgebäude.

Diese unmittelbar angrenzenden Anlagen — zu Zeiten der Bundespost alle in einer Hand — gehören der Deutschen Telekom AG und liegen gleich am Rand des Heubergparks. Telekoms Ex-Partner der früheren Post und Nachbar ist heute Mieter und Untervermieter: Die Hauptpost ist als Filiale in einem Postbank-Finanzcenter untergebracht. Das heißt, dass die Postbank den Standort Berliner-Tor-Platz betreibt. Seinerzeit hatte das gelbe Geldinstitut 850 Filialen von der Post gekauft. Auch die in Wesel.

(RP)
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