Beschluss im Planungsausschuss Wohnhäuser statt Blumenwiese

Hamminkeln · Eltern in Dingden wollten Grünraum anlegen, aber der Wohnbaubedarf geht vor, entschied die Politik jetzt im Planungsausschuss. In Loikum dürfen große Gartengrundstücke bebaut werden.

 Anwohner der Straße Up de Woort aus Dingden wollten gerne eine Streuobst- und Wildblumenwiese anlegen und pflegen.

Anwohner der Straße Up de Woort aus Dingden wollten gerne eine Streuobst- und Wildblumenwiese anlegen und pflegen.

Foto: Uwe Sandt

Einen gewissen Charme erkannte der Planungsausschuss durchaus im Antrag der Anwohner der Straße Up de Woort aus Dingden. Sie wollten gerne eine Streuobst- und Wildblumenwiese anlegen und pflegen, um das Grün im Wohngebiet zu erhalten. Dafür stellten sie im Hamminkelner Planungsausschuss einen Antrag und vertraten ihr Anliegen dort auch persönlich. Doch das brachliegende Grundstück wird nun für Wohnungsbau genutzt.

Die Fraktionen des Kommunalausschusses lobten zwar den Einsatz der Eltern, sahen es aber als notwendig an, den angespannten Wohnungsmarkt zu bedienen. Bürgermeister Bernd Romanski (SPD) sagte zudem, dass die Grundstückspreise so gestiegen seien, dass man Flächen zur Verfügung stellen wolle und der Bedarf in Dingden groß sei.

Immerhin hat der Hinweis der Anwohner gefruchtet, dass der Schülerverkehr (Schulbushaltestelle) in ihrem Bereich verbessert werden müsse. Nun sollen Wartehäuschen und Radständer entstehen. Bisher ist das betreffende Grundstück als Spielplatz ausgewiesen, Spielfläche gilt hier jedoch als entbehrlich. Der Platz gehört zu Teilen der Stadt, zu Teilen ist das Areal in Privatbesitz.

In der Diskussion ging es auch um die Hochwasserproblematik bei Starkregen. Eine Grabenentwässerung besteht im Planbereich. Deren Nutzungszustand soll im Rahmen des Bebauungsverfahrens jetzt überprüft werden.

Bedarf an Wohnraum gibt es auch im Hamminkelner Ortsteil Loikum. Zustimmung gab es im Ausschuss für die Veränderung des aus dem Jahr 1967 stammenden Bebauungsplans zwischen Heister- und Wüsterweg. Der wurde in Zeiten, als Selbstversoger Raum für Nutzgärten und landwirtschaftliche Nebenerwerbsstellen benötigten, als sogenanntes Kleinsiedlungsgebiet ausgewiesen. Heute ist die Situation anders, können die Grundstücke dichter bebaut werden. Von Nachverdichtungspotentzal ist dann die Rede. Um das zu nutzen, beschloss der Ausschuss am Mittwochabend ein allgemeines Wohngebiet in die Wege zu leiten. Gartenbereiche können dann bebaut werden. Auch hier: Steine statt Blumen. Das Bodenmanagement soll dabei angewandt werden. Loikum hat großen Bedarf an Baumöglichkeiten.

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