Ringenberger Schlosskindergarten Scherben in Sandkasten von Kita vergraben

Ringenberg · Kinder haben die Fremdkörper beim Spielen im Schlosskindergarten Ringenberg entdeckt. Der Trägerverein hat Anzeige erstattet.

 Nachdem Kinder in der Spielruine des Schlosskindergartens Glasscherben entdeckt hatten, wurde der Sand erneuert.

Nachdem Kinder in der Spielruine des Schlosskindergartens Glasscherben entdeckt hatten, wurde der Sand erneuert.

Foto: Klaus Nikolei

Beim Spielen in der kleinen, künstlich angelegten Backsteinruine vor dem Ringenberger Schlosskindergarten haben am Donnerstagmittag Kinder Glasscherben entdeckt. Passiert ist niemandem etwas.

Sofort haben drei Erzieherinnen um Einrichtungsleiterin Gudrun Streuff-Munzke die Kleinen aus der Gefahrenzone gebracht und die Sandspielfläche untersucht. Dabei haben sie zahlreiche Glasscherben, die kreisförmig in den Sand gesteckt waren, gefunden. „Etwas Derartiges hat es bei uns noch nicht gegeben“, sagt Gudrun Streuff-Munzke.

Nach Rücksprache mit der Stadt Hamminkeln als Vermieterin des Kindergartengebäudes und dem Trägerverein hat Gudrun Streuff-Munzke bei der Polizei Anzeige wegen versuchter vorsätzlicher Körperverletzung gegen Unbekannt erstattet. Wie ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Wesel auf Anfrage mitteilte, will man nicht ausschließen, dass womöglich Jugendliche als Täter in Frage kommen.

 Schlosskindergarten-Leiterin Gudrun Streuff-Munzke hofft, dass Neubau der Einrichtung noch in diesem Herbst fertig wird.

Schlosskindergarten-Leiterin Gudrun Streuff-Munzke hofft, dass Neubau der Einrichtung noch in diesem Herbst fertig wird.

Foto: Klaus Nikolei

Denn das Areal um den Schlosskindergarten, der seit Jahrzehnten im ehemaligen evangelischen Trakt der früheren Grundschule beheimatet ist, gilt als Treffpunkt für junge Leute. Immer mal wieder gibt es dort Probleme, zuletzt an Karneval mit Vermüllung.

Die Einrichtungsleiterin selbst möchte sich an Spekulationen nicht beteiligen, wer der oder die Täter gewesen sein könnten. „Wir haben mit den Jugendlichen hier ein wirklich gutes Verhältnis. Viele waren ja auch als Kinder bei uns. Wir wollen, dass sie sich auch weiter hier treffen“, sagt Gudrun Streuff-Munzke.

Allerdings legt sie Wert darauf, dass die Jugendlichen Müll, der auf dem angrenzenden Areal immer wieder zu finden ist, von den Verursachern auch selbst weggeräumt werden müsse.

Nachdem am Donnerstagmittag die gemauerte Spielruine sofort mit Flatterband abgesperrt worden war, ist der Spielbereich seit Freitagmorgen wieder ohne Einschränkung nutzbar. Mitarbeiter des Bauhofs haben den alten Sand entfernt und neuen eingefüllt.

Übrigens ist es sehr gut möglich, dass die Bauhof-Mitarbeiter schon in einigen Monaten wieder neuen Sand zum Schlosskindergarten liefern. Denn im Schatten der Einrichtung errichtet ein Investor aus Wesel einen Neubau. Wie berichtet, will der Neukirchener Erziehungsverein das gesamte Ex-Schulgebäude übernehmen und sanieren.

„Läuft alles nach Plan, werden wir Anfang Oktober in den Neubau, der an unseren jetzigen Kindergarten grenzt, einziehen“, sagt Gudrun Streuff-Munzke. Die Spiel-Ruine soll entweder abgetragen und am neuen Standort wieder aufgebaut oder komplett neu errichtet werden. Im neuen Kindergarten wird Platz für drei Gruppen sein. „Das ist jedenfalls unser Herzenswunsch“, sagt Gudrun Streuff-Munzke. Im Schlosskindergarten – seit 1973 in der Trägerschaft des Kindergartenvereins Ringenberg – werden aktuell 47 Mädchen und Jungen im Alter von zwei bis sechs Jahren in zwei Gruppen betreut.

Zeugen des Vorfalls können sich bei der Polizei in Hamminkeln unter Tel. 02852 966100 melden.

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