Im St. Josef-Heim Dingden Generationenprojekt im St.-Josef-Haus

Hamminkeln · „Kleine Taten – große Wirkung“: Studenten bringen im Pflegeheim Senioren und Kinder zusammen.

 Die Bewohner des Altenheims und die Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Josef verbrachten spannende Stunden zusammen.

Die Bewohner des Altenheims und die Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Josef verbrachten spannende Stunden zusammen.

Foto: Thomas Hesse

Die alte Puppe in der Hand weckt Erinnerungen bei der Seniorin. Um sie herum sitzen Kinder; ihnen erzählt sie, dass sie selbst mal so eine zu Weihnachten bekommen und den ganzen Tag mit ihr gespielt habe. Schließlich wurde die Puppe wieder weggepackt, denn das Geld war knapp, und sie wurde im nächsten Jahr erneut geschenkt. Darüber staunen die Kleinen – auch über die anderen Dinge vor ihnen: alte Rollschuhe, eine Kaffeemühle, Hüte und Schmuck aus früherer Zeit. So war das damals.

Hamminkeln: Studenten bringen im St. Josef-Heim Kinder und Alte zusammen
Foto: Thomas Hesse

Diese Szene im Dingdener St.-Josef-Haus spielte sich beim Projekt mit dem Titel „Kleine Taten – große Wirkung“ ab. Das Konzept des Projekts entwickelten Studenten der Sozialpädagogik der Hochschule von Arnheim und Nimwegen. Sie brachten auf besondere Art die Bewohner des Altenheims und die Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Josef, ebenfalls aus Dingden, zusammen.

Im Mittelpunkt standen zwei Objekte: ein großer Koffer mit der Aufschrift „Früher“, der auch optisch in die damalige Zeit passte, und ein moderner Koffer, der Einblicke in das „Heute“ gab. Ricarda Hetjens, Julie Kryschons, Benedikt Terhorst und Lana Verfürth heißen die Studenten, und ihr Kontakt zum Dingdener Seniorenheim lag nahe. Benedikt Terhorst hat dort seine Ausbildung zum Altenpfleger absolviert und neben dem Studium weiter dort gearbeitet. Als Kooperationspartner war die Kita schnell gewonnen, denn Leiterin Bernhild Bielefeld war von der innovativen Idee sehr angetan.

Das Generationenprojekt passt nach Dingden. Senioren und Vorschulkinder sind im Ort fast Nachbarn, sollten sich aber besser kennenlernen und miteinander kommunizieren. Dabei hilft das Koffer-Prinzip. Das „Heute“ hatten die Kindergartenkinder selbst gepackt: Ein Kuscheltier, Lego, Conny-Bücher und vieles mehr findet sich darin. Im „Früher“ kamen besagte Rollschuhe und die Kaffeemühle zutage. „Die Gegenstände der jeweiligen Generation können jederzeit als Gesprächsimpulse eingesetzt werden“, erläutern die vier Projektentwickler. An drei Projekttagen besuchten die Vorschulkinder das Altenheim. Jeweils begannen und endeten sie mit Musik und gemeinsamem Singen als festen Ritualen. Dann packten sie die Koffer aus, und die vier Studenten regten so zum Plaudern an. Lieder, Sing- und Bewegungsspiele gehörten ebenso dazu. Den Besuchen der 14 Kinder im Seniorenheim war eine vorbereitende Projektwoche in der Kita vorausgegangen.

Die Aktion ist aber noch nicht zu Ende. „Uns ist wichtig, dass dieser Kontakt der Generationen bleibt und bei beiden Einrichtungen implementiert wird“, betonen die Studenten. Deswegen geht’s ab jetzt mit monatlichen Besuchen weiter. Und nach den Sommerferien sind die nächsten Vorschulkinder bei „Kleine Taten – große Wirkung“ dabei, die nach der Projektwoche zum Auftakt ein Jahr lang monatlich die ältere Generation besuchen.

Das Projekt passt auch, weil es einem der Ziele der Seniorenarbeit entspricht: Abwechslung im Alltag zu schaffen. Und geben die Studenten noch einen anderen Aspekt an, an den man nicht früh genug denken könne: „Das Kind von heute ist vielleicht der Altenpfleger von morgen!“

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