Kultur in Hamminkeln Schloss Ringenberg stellt neuen Besucherrekord auf

Hamminkeln · Der Kulturort etabliert sich auch in der Breite. Er hat 2022 mit vielen Aktivitäten einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die positive Bewegung soll ins Jahr 2023 mitgenommen werden. Wie viele Menschen kamen und welche Veranstaltungen es gab.

 Das Schloss Ringenberg konnte im vergangenen Jahr so viele Besucherinnen und bEsucher begrüßen, wie noch nie. Auch für das nächste Jahr hofft man auf gute Zahlen.

Das Schloss Ringenberg konnte im vergangenen Jahr so viele Besucherinnen und bEsucher begrüßen, wie noch nie. Auch für das nächste Jahr hofft man auf gute Zahlen.

Foto: Klaus Nikolei

Seitdem sich das Schloss Ringenberg als „Dritter Ort“ für die Stadtgesellschaft geöffnet hat, ist viel passiert. Mit dem Begriff Stadtgesellschaft gemeint ist, dass der altgediente Kulturort aus der feinen, aber auch kleinen und publikumsmäßig begrenzten Ecke der hochrangigen Kunstaustellungen herausgetreten ist und als beliebter kultureller Ort in die thematische Breite wächst. Kunst ist nicht mehr die einzige Sparte, in der das Schloss einen weitreichenden Namen hat. Die kulturelle Spannweite ist gewachsen, viele Angebote sprechen mittlerweile ein breiteres Publikum an als je zuvor. Was die Zuschauer- und Besucherzahlen betrifft scheint die neue Strategie zu fruchten. „Besucherrekord“, melden nun Geschäftsführerin Claudia Bongers und Rita Nehling vom Kulturbereich im Rathaus.

Schnell kommt dann auch der lobende Hinweis Richtung Fördergeldgeber wie dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Professionalisierung, programmatische Breite und die regionale Ausweitung im barocken Wasserschloss bekam dadurch einen Schub.

2021 besuchten von Mai bis Dezember rund 3500 Besucher und Besucherinnen das Schloss und seine unterschiedlichen Angebote. Nun heißt es Ende des Jahres: „Die Geschäftsstelle freut sich, für 2022 mitteilen zu können, dass es einen Besucherrekord zu verzeichnen gibt. Bislang kamen rund 7500 Besucher zum Schloss“, heißt es nicht ohne Stolz. Und: obwohl das barocke Kleinod im ländlichen Raum liege, zieht es abseits der Kulturmetropolen zahlreiche Kulturinteressierte und Touristen an – und Bürger aus Hamminkeln und Umgebung. Auch zu einzelnen Kulturveranstaltungen.

„Dank des Förderprogramms „Dritte Orte“ konnte ein attraktives Kulturprogramm aufgestellt werden, das für Aufmerksamkeit und Interesse sorgt“, sagen Bongers und Nehling. Hierzu zähle unter anderem die in Kooperation mit der Musikschule Hamminkeln und die dabei entstandene (Nacht-) Konzertreihe „Wilde 13“, immer am 13. eines Monats und damit ein fest einplanbarer Termin. Claudia Bongers berichtet, dass Gäste gerne Musikevents mit Besonderheiten erleben. Zuletzt sorgte der Winterspaziergang am vierten Advent für einen besonderen musikalischen Leckerbissen. Dabei werden im Dorf Ringenberg immer verschiedene Kulturorte angesteuert.

Auch junges Publikum bleibt im Blick. In Kooperation des Schlosses mit der Musikschule Hamminkeln und den Machern von Haldern Pop konnte im Herbst ein Pop-Camp für junge Musiker und Musikerinnen konzipiert werden und sorgte für große Begeisterung bei Mitmachenden wie Gästen (RP berichtete). Außerdem zog die Ausstellung „…weil jeder Punkt zählt!“ der Reeser Flüchtlingseinrichtung ZUE Besucher an.

Am Halloween-Abend sorgte der Retro-Stummfilmabend im Rittersaal für ein besonderes Kinoerlebnis, das man so in der Region kaum erleben kann. Stummfilm und Klavierbegleitung boten den Zuschauenden eine besonderes Gefühlskino zu alten Bildern. Möglich machte das die Kooperation mit dem Niederrhein Filmfestival, bekannt auch vom Scala in Wesel. „Filmgeschichte konnte in historischem Ambiente exklusiv erlebbar werden“, freut sich Bongers. Im Sommer fanden dann die „Ringenberger Kulturtage“ mit einem viertägigen Bühnenprogramm im Schlosspark statt, erstmalig mit einem Literaturabend mit Poetry Slam, den begeisternden Zuccinisistern aus Münster, einem rockigen Abend und dem Abschluss eines Familiensonntages mit Chören, Ballett und Tambourkorps Hamminkeln. Ferienangebote für Kinder gab es beim „Kulturrucksack“. Zum Abschluss gab es einen Familien-Filmabend im Schlossgarten – erfolgreich, deshalb gibt es am 3.August 2023 die Fortsetzung.

Auf der Erfolgsliste stehen weiterhin das 1. Internationale Sofakonzert der Rockschule, der Tag des offenen Denkmals und Museums belebten das barocke Wasserschloss. „Diese Formate sind ein Garant und fungieren als Publikumsmagnet“, sagt Rita Nehling. Darüber hinaus etablieren sich Kindertheaterstücke. Regelmäßige Treffen des Schlosschores „Muri Sono“ oder des Literaturkreises „Rotkehlchen“ setzen die Serie kulturellen Lebens im Schloss fort. Das passt, denn die Entwicklung ist mit dem Konzept der „Dritten Orte – Häuser für Kultur und Begegnung“ beabsichtigt. So geht es auch weiter. Denn kürzlich begegneten sich verschiedene Gruppierungen/Vereine im „Dritte Ort-Raum“, um ihre Ideen vorzustellen. Unter anderem könnte es demnächst Angebote für vegane Kochkurse, DJ-Abende oder einen „Geister-Abend“ geben.

Auch der Heimatverein Ringenberg ist mittlerweile wieder im Spiel. Nach zweijähriger Pandemiepause war sein Weihnachtsmarkt ein Magnet. Die Besucherzahlen kommen auf die Schlossbilanz noch hinzu.

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