Hamminkelner Wirtschaftswege Rätsel um gescheiterte Förderung

Hamminkeln · Weil das Füllhorn Fördermittel für Wirtschaftswege verschlossen blieb, handelt die Stadt nun auf eigene Rechnung. Wie berichtet, werden die Bislicher Straße und der noch nicht sanierte Teil des Lehmbergs in Angriff genommen und dafür die im Haushalt freigegebenen 370.000 Euro verwendet.

 Fördermittel aus Düsseldorf für die Sanierung von Wirtschaftswegen in Hamminkeln wird es nicht geben.

Fördermittel aus Düsseldorf für die Sanierung von Wirtschaftswegen in Hamminkeln wird es nicht geben.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Gerechnet wird mit 362.000 Euro Sanierungsaufwand. Gebaut wird Anfang 2020. Die Verwaltung kam eilig im Bauausschuss mit der Erklärung nach, dass diese beiden Wirtschaftswege ohnehin nicht unter die Förderkriterien gefallen wären. In die Offensive ging zudem Vorstandsbereichsleiter Bernhard Payer bei der Frage, warum Hamminkeln hoffnungsfroh auf Förderung schaute, aber nicht bedacht wurde.

Seine positive Sicht beschränkte sich auf einen Aspekt: Nach den Wirrungen des erlebten Verfahrens habe man nach den vielen Veränderungen einen Musterförderungsantrag für weitere Projekte in der Schublade. Wirklich klar wurde das Scheitern nicht, die Schuld am Dilemma wurde aber bei der Bezirksregierung Düsseldorf verortet. Es ging um die Wirtschaftswege Vierwinden, Langenhoffsweg und Alte Poststraße. Anfang November sollten sie saniert werden.

Die Bauverwaltung schickte ihren Förderantrag heraus. Das Land habe immer wieder Unterlagen nachgefordert, die Verwaltung folglich mehrfach nachbessern müssen, so Payer. Dazu gehören Äußerungen anderer Behörden, die so schnell nicht zu haben sind. Jetzt fehlen noch Stellungnahmen der Unteren Landschafts- und der Unteren Wasserbehörde.

Möglich auch, dass die einzig von Hamminkeln favorisierte Methode der Zementverfestigung für Wirrnis sorgte. Die sei zwar als finanziell und technisch hochinteressant gelobt worden, aber eben nicht üblich. Schließlich, so Payer, habe sich herausgestellt, dass die Regierungsbezirke Arnsberg und Münster schon den NRW-Topf für Wirtschaftswege geleert hätte, für Düsseldorf nichts mehr übrig sei. Dabei hatte sich die Stadt auf der gut durchdachten Seite gewähnt. Denn sie hatte erst mit Fördermitteln des Landes ein Wirtschaftswegekonzept erstellt. Dann bewarb sie sich um Mittel aus dem mit 5,75 Millionen Euro ausgestatten Programm „Ländlicher Raum 2014 bis 2020“. Bleibt das Prinzip Hoffnung. Es richtet sich bei weiteren Fördervergaben auf besagten Musterantrag – und auf Tempo.

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